Von Steve Reece

Die Spielwarenmesse ist das weltweit größte Treffen der Spielwarenbranche. Und deswegen gibt es keine bessere Möglichkeit, um sich mit Playern aus der Toy-Branche aus aller Welt zu vernetzen und Geschäfte zu machen. Tausende und Abertausende Spielzeugprofis nehmen jedes Jahr an der Spielwarenmesse teil. Da die Veranstaltung so riesig ist, ist es sinnvoll, seine Aktivitäten bereits im Vorfeld zu planen und deren Erfolg zu messen.

Vorausschauende Planung ist die halbe Miete

Die Messe dauert von Dienstag bis Samstag. Das heißt, dass Sie selbst dann, wenn Sie alle 30 Minuten ein Treffen haben und das vom Anfang bis zum Ende der Messe durchziehen, nur auf 88 Meetings insgesamt kommen. Das ist rein praktisch gesehen nur ein kleiner Teil der Zusammenkünfte, die ausgehend von der Anzahl der Teilnehmer theoretisch möglich wären. Mit der richtigen Planung stellen Sie sicher, dass Sie das Maximum aus der Veranstaltung herausholen.

So funktioniert die Messe

Auf der Spielwarenmesse gilt in der Regel das Open-Booth-Prinzip. Die große Mehrheit der Aussteller hat einen frei zugänglichen Stand, an dem Sie als Einkäufer oder Besucher einfach vorbeischauen und ein Gespräch mit dem Standpersonal führen können. Es gibt natürlich das eine oder andere Unternehmen, das seine Neuheiten vor den Blicken Neugieriger abschirmt und Sie nur reinlässt, wenn Sie einen Termin haben oder nachweisen können, dass Sie Einkäufer oder Medienvertreter sind. Deswegen macht es Sinn, so viele Treffen wie möglich vorab zu vereinbaren, um sich einen optimalen Überblick zu verschaffen.

Das Messegelände

Sich zu Fuß von einem Ende der Messe zum anderen zu bewegen, ist fast schon eine sportliche Herausforderung. Aufgrund der schieren Größe des Messegeländes müssen Sie in der Lage sein, den ganzen Tag zu laufen. Von Leuten, die die Anzahl ihrer Schritte mit einer Smartwatch oder einem anderen Trackinggerät messen, hört man, dass 10-15 Kilometer Laufstrecke pro Tag nichts Besonderes sind. Deswegen sind Schuhe, die zwar gut aussehen, aber unbequem sind, meistens schon zur Mittagszeit am ersten Messetag gefährdet, im Mülleimer zu landen. Deswegen der einfache, aber wichtige Tipp: Tragen Sie bequeme Schuhe, in denen Sie fünf Tage lang problemlos auf den Beinen sein können!

Auch nach 18 Uhr gibt es noch viele Chancen, Kontakte zu knüpfen

Die Messe selbst schießt an den ersten vier Tagen um 18 Uhr und am letzten Tag um 17 Uhr. Aber dann ist noch lang noch nicht Schluss, denn nun beginnt der inoffizielle Teil, in dem man neue geschäftliche Kontakte knüpfen und vielleicht sogar Freunde gewinnen oder wiedersehen kann. Abends können Sie sich mit bestehenden Kontakten treffen, aber auch neue Geschäftsbeziehungen auftun. Häufig lassen Aussteller den Messetag mit einem Abendessen für das gesamte Messeteam ausklingen und laden dazu auch wichtige Kunden ein. Andere verbringen den Abend in Bars und Kneipen und halten dort mit Freunden, Bekannten und Kunden ein Schwätzchen. Die Kneipenszene in Nürnberg ist lebendig, daher reicht es, wenn Sie Ihre Kontakte fragen, welche Lokalitäten während der Messe besonders gerne von Spielwarenmessebesuchern frequentiert werden.

Werden Sie aktiv und machen Sie mit

Es finden auch diverse After Hours-Veranstaltungen auf dem Messegelände statt. Zum einen organisiert die Spielwarenmesse selbst verschiedene Events, zum anderen gibt es Standpartys und andere Veranstaltungen, die von größeren Lizenzgebern und Spielwarenproduzenten organisiert werden. Aber auch andere Branchengruppen veranstalten Come-Together-Events. Wenn Sie neu auf der Spielwarenmesse sind, haben Sie vielleicht erst das Gefühl, dass hier nur einige Auserwählte zusammenkommen und Sie ein Außenseiter sind. Aber machen Sie sich keine Sorgen, die Leute aus der Toy-Branche sind in der Regel recht gesellig. Fragen Sie Ihre Gesprächspartner am Ende eines Meetings, was sie denn nach Messeschluss so machen, und schon haben Sie einen prall gefüllten Terminkalender für die Abendstunden.

Und eine Bitte an die Aussteller

Liebe Aussteller, bitte denkt dran, wie viele Eindrücke auf die Einkäufer auf so einer Riesenmesse einprasseln. Deswegen kommt ein angemeldeter Besucher zwangsläufig mal zu spät oder taucht gar nicht auf. Außerdem ist es für Einkäufer nicht gerade einfach, aus der schier unendlichen Menge an vorgestellten Produkten, die paar wenigen auszuwählen, die sie in ihr Sortiment aufnehmen können. Deswegen habe ich hier einen letzten Tipp: Kümmern Sie sich um die Einkäufer! Sorgen Sie für bequeme Sitzplätze, bieten Sie Erfrischungen an und fragen Sie sie, wie es ihnen geht – denn dann sind sie bereit, auch die zwanzigste Produktvorstellung mit wachen Sinnen aufzunehmen und Sie haben die Möglichkeit zu zeigen, dass Ihr Produkt etwas ganz Besonderes ist.

Über den Autor

Steve Reece ist seit 25 Jahren in der Spielwarenbranche tätig. Er hat früher bei Hasbro klassische Marken wie Monopoly, Play-Doh und Trivial Pursuit verantwortet. Mittlerweile berät er mit seiner eigenen Agentur Kids Brand Insight Unternehmen dazu, wie sie ihren Umsatz im Ausland steigern, robuste diversifizierte Lieferketten aufbauen und die richtigen Mitarbeiter finden können.