Auf Entdeckungstour durch die ToyCity

Nürnberg: wo sich Vergangenheit und Zukunft treffen

Von Anja Kummerow

Zwischen Zukunft und Vergangenheit liegen in Nürnberg nur wenige Schritte. Wer leichtfüßig zwischen beiden Welten wandeln möchte, sollte der Innenstadt und seinen zahlreichen spannenden Museen und Kulturdenkmälern einen Besuch abstatten. Dabei lässt sich nicht nur viel über die Geschichte und lebendige Entwicklung der Stadt in Erfahrung bringen, sondern ebenso über die Bedeutung Nürnbergs als Spielzeugstadt.

Nicht nur seinen Wissensdurst kann man in Nürnberg wunderbar stillen. In den vielen, meist zentral gelegenen Bars der Stadt lässt sich auch der physische Durst löschen – ob bei fränkischem Bier, Wein oder einem guten Cocktail. In sieben Bars in Nürnberg und Fürth gibt es sogar die Spezialkreation der Nürnberger Spielwarenmesse: den ToyCocktail. Dieses Jahr gewann die Bar Herrengedeck den Wettbewerb mit der Kreation „Pearplex“.

Kaiserburg: Grandioser Ausblick zum Einstieg

Wer sich erst einmal einen guten Überblick über die Stadt verschaffen möchte, sollte auf der Kaiserburg beginnen. Sie zählt neben Schloss Neuschwanstein, dem Münchner Marienplatz sowie der Regensburger Walhalla zu den Top-Sehenswürdigkeiten Bayerns. Die ersten Bauten der großen Anlage entstanden in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Sie galt als wichtiger Stützpunkt: Viele umherreisende Herrscher hielten hier Hoftage und Reichsversammlungen ab. Von dem 351 Meter hohen Gipfel lässt sich weit über das Zentrum der Stadt hinausblicken.

Dürer-Haus: Beim berühmtesten Maler Deutschlands

Wer von der Burg wieder herabsteigt und sich rechts hält, gelangt zum Wohnhaus des wohl berühmtesten Malers Deutschland: Albrecht Dürer (1471-1528). Hier wohnte der Künstler, zu dessen bekanntesten Kunstwerken der „Feldhase“ und die „Betenden Hände“ gehören, mit seiner Ehefrau Agnes ab 1509. Sein Wohnhaus ist eines der wenigen unzerstörten Bürgerhäuser aus Nürnbergs Blütezeit und das einzige Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert in Nordeuropa.

Puppenklinik: Erste Hilfe fürs Lieblingsspielzeug

Vom Dürerhaus ist es nicht weit in die Puppenklinik. In der Unteren Krämersgasse 16 werden fehlende Arme ersetzt und kaputte Augen repariert. Aber auch Teddybären und Stofftieren älteren Semesters kann hier geholfen werden. Außerdem bietet Inhaberin Rose Weihreter auf den zwölf Quadratmetern Marionetten, Zauberer und Hexen an.

Spielzeugmuseum aktuell: Kulturgeschichte der Türkei

In den Gassen der Altstadt sowie in fast allen Stadtteilen Nürnbergs wurde bereits im Mittelalter Spielzeug gefertigt. Hunderte Firmen produzierten Holzspielzeug, Zinnfiguren, Puppenküchen, Kaufläden und insbesondere Blechspielsachen. Davon zeugt auch das Spielzeugmuseum. Davon war der bekannte Istanbuler Dichter, Kulturwissenschaftler und Journalist Sunay Akιn so beeindruckt, dass er 1989 selbst begann, traditionelles türkisches Spielzeug zusammenzutragen. Seine Sammlung, die auch Einblicke in die türkische Kulturgeschichte bietet, ist noch bis Ende April 2024 zu sehen.

Der Hauptmarkt: Einmal am Ring drehen bitte

Nicht weit vom Spielzeugmuseum entfernt ist der Nürnberger Hauptmarkt. Der Blickfang hier ist zweifelsohne der Schöne Brunnen, dessen Original aus dem 14. Jahrhundert stammt. Hier sollte man nicht versäumen, den in das Gitter nahtlos eingefügten Ring zu drehen, der Wünsche erfüllen soll. Nachdem das Original bei Restaurationsarbeiten verschwand, ist es egal, ob man den dunklen Eisenring und den goldenen Messingring dreht – beides sind Kopien und stammen aus dem 20. Jahrhundert.

Frauenkirche: Wo das Christkind zu sehen ist

Am Hauptmarkt befindet sich auch die Frauenkirche. Sie stammt ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Im Inneren finden sich zahlreiche Kunstwerke aus dem Mittelalter. Doch auch außen gibt es viel Sehenswertes – etwa den Umlauf der Kunstuhr. Jeden Mittag um Punkt zwölf begeben sich die sieben zur Kaiserwahl berechtigten Kurfürsten zu einem huldigenden Rundgang dreimal um den Kaiser. Das Männleinlaufen wurde 1356 von Kaiser Karl IV. gestiftet. Auf der Empore hält jährlich vor dem ersten Advent das Christkind seinen Prolog und eröffnet damit den berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt.

Zukunftsmuseum: Wie wir morgen leben und arbeiten

Nach so viel Geschichte wird es Zeit, den Blick auf das Morgen zu richten. Auf der anderen Seite des Hauptmarktes geht es direkt in den Augustinerhof bis zum Zukunftsmuseum. Schon allein der Weg dahin mutet futuristisch an. Im Museumsbau finden sich auf drei Ebenen insgesamt fünf Themenbereiche: Arbeit und Alltag, Körper und Geist, System Stadt, System Erde, Raum und Zeit. Zudem gibt es Sonderausstellungen zu Robotern, Lebenden Maschinen sowie Prototypen. Mit Hilfe der Exponate sollen Antworten gefunden werden auf Fragen wie: Was darf Künstliche Intelligenz? Werden Mensch und Maschine eins?

Josephs: Heute Innovationen von morgen testen

Es liegt nahe, dass sich ein Institut, das sich mit Innovationen beschäftigt, an der Zukunft orientiert. Deshalb ist das Josephs – Innovationslabor und -erlebniswelt – in das Gebäude des Zukunftsmuseums mit eingezogen. Hier lassen sich abstrakte Ideen und Konzepte in Prototypen umsetzen und mit Hilfe von Zielgruppen testen. So können diese verbessert und weiterentwickelt werden. Allein die Idee des Josephs wurde von Nürnberg aus bereits in viele große Städte exportiert.

DB-Museum: Große Züge statt Modellbahnen

Wer auf der Spielwarenmesse nicht an Modelleisenbahnen vorbeikommt, hat in Nürnberg die Chance, viele Originale aus nächster Nähe zu bestaunen. Schließlich hat hier mit sechs Kilometern Gleisen bis nach Fürth die Geschichte der deutschen Eisenbahn 1835 Fahrt aufgenommen: mit dem berühmten Adler. Die nunmehr gut 200-jährige Geschichte der Eisenbahn in Deutschland wird im DB Museum auf zwei Etagen ausgerollt – mit Bezug zu Technik, Wirtschaft, Gesellschaft oder Kultur.

Barszene: Viele Orte für gute Drinks

Das Bordrestaurant hat schon geschlossen? Macht nichts! Nürnberg verfügt über eine große und gute Barszene. Wer den Rundgang wieder mit einem beeindruckenden Ausblick beenden möchte, bleibt in der Nähe der Züge und versucht, einen Platz in der noch jungen Sky Bar des Motel One direkt neben dem Bahnhof zu ergattern. Ein zünftiges Bier gibt es im Balkon direkt am Eingang zum Handwerkerhof, edle Drinks im Hotel Sieben Raben oder – zurück am Hauptmarkt – in der Bar Heinrich`s.

ToyCocktail: Auf gelungene Geschäfte!

Wer jedoch in den Genuss des ToyCocktails kommen möchte, findet diesen an insgesamt sieben Orten, die den diesjährigen Sieger-Mix „Pearplex“ zu mixen verstehen: Die Mischung aus Cognac, Zitronensaft, Ahornsirup, Williams Birne und Roter Port wird ausgeschenkt in der Siegerbar Herrengedeck, im Enchilada Nürnberg, in der Bahama Bar y Restaurante, in der Roten Bar, im Tinto – tapas y vino, im Treff im Arvena Park Hotel sowie in Castros Bar & Event in Fürth. Und damit lässt sich nicht nur nach einem erfahrungsreichen Nürnberg-Rundgang entspannen, sondern auch auf gute Geschäfte auf der Spielwarenmesse anstoßen!

Zum Feierabend in die ToyCity Nürnberg!

Ihre Eintrittskarte für die Spielwarenmesse bringt sie direkt in die Innenstadt. Denn sie gilt an den aufgedruckten Veranstaltungstagen auch als ÖPNV-Ticket für die U-Bahn und alle weiteren VGN-Verkehrsmittel Bahn in der Zone 100/200 Nürnberg, Fürth, Stein.

Auf in die Innenstadt.

Zu den ToyCity Aktionen rund um die Spielwarenmesse.

Über die Autorin:

Anja Kummerow hat als Wirtschaftsredakteurin der Nürnberger Zeitung mehr als 20 Jahre lang über Nürnbergs spannende Unternehmen sowie viele interessanten Messen wie die Spielwarenmesse berichtet. Seit 2020 ist sie selbstständig als Journalistin, Redenschreiberin und Buchautorin.

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