Schon notiert! – Notizbücher im Öko-Check

Angebote für umweltfreundliche Notizen

Von Doreen Brumme

Notizbücher begleiten uns Menschen, seit wir in der Lage sind, unsere Gedanken als Bilder zu malen und unsere Worte als Zeichen zu fassen. Bis heute zeugen die noch erhaltenen Notizbücher von Leonardo da Vinci, Charles Darwin, Ludwig van Beethoven, Isaac Newton, Pablo Picasso, Marilyn Monroe und anderen von der Kreativität, dem Ideenreichtum, der Beobachtungsgabe und dem Schöpfergeist der Menschen, die sie verfassten. 

Während wir in einem Tagebuch chronologisch festhalten, was das Leben uns tagtäglich an Ereignissen und Gefühlen beschert (Anregung von außen), und ein Journal nutzen, um uns ganz bewusst mit unserem Mindset auseinanderzusetzen und die eine oder andere alte Gewohnheit ab- und neue zuzulegen (Anregung von innen), bietet ein Notizbuch Platz für alles, was uns so wichtig ist, dass wir es nicht vergessen wollen: Es dient uns als extra Speicher, ist erweitertes Gehirn. Entsprechend bunt sind die Inhalte unserer Notizbücher: Listen, Skizzen, Rechnungen, Rezepte, Texte – alles findet sich darin.

Gegen das Vergessen: Notieren

Vergesslichkeit ist menschlich. Jeder Mensch lernt früher oder später die Leere kennen, die sie hinterlässt. Die Sorge, zu vergessen, lässt uns bis heute Notizbücher füllen. Seite für Seite. Denn eine Notiz erhält uns den Schlüssel zu den in unserem Gedächtnis gespeicherten Erinnerungen: Erlebnisse und damit verbundene Gefühle. Ohne diesen Schlüssel kämen wir oft nicht an die Erinnerungen ran – uns würde ein Teil unserer Selbst, unserer Identität fehlen. Und so ist es kein Wunder, dass das Notieren einen hohen Stellenwert hat: Prophylaktisch, wenn es um den Erhalt der individuellen Denkleistung geht, therapeutisch, wenn es ums Verlernen ungesunder und Erlernen gesunder Denkweisen geht. Und was wüssten wir von den genannten Berühmtheiten, wenn wir nicht ihre Notizbücher hätten?

Wobei es Forschungsergebnisse gibt, die belegen, dass das Mitschreiben von Vorlesungen, Vorträgen und mehr die sogenannte Instant-Vergesslichkeit nicht nur bestärkt, sondern sogar verursacht: Demnach nimmt unser Gehirn an, dass es sich Notiertes nicht merken muss, da es ja notiert worden ist. 

Was nicht gegen das Notieren an sich und auch nicht gegen Notizbücher spricht, sondern dagegen, wie wir etwas notieren. Denn Notiz ist nicht gleich Notiz: Hilfreich sind besonders die Notizen, die langfristig nutzbar sind, weil sie entsprechend verständlich festgehalten wurden. Dazu gibt es bewährte Methoden wie die Sätze-Methode, die Gliederungsmethode (Outlining), die Cornell-Methode, die Charting-Methode, die Mindmap-Methode und das Sketchnoting. Doch zurück zu den Notizbüchern!

Der technische Fortschritt bringt stetig Neues hervor: auch neue Notizbücher. Spannend ist dabei, dass er Klassiker aus Papier nicht auszurotten vermag. Und wer genau hinschaut, der findet zwischen analogen und digitalen Notizbüchern sogar Urmodelle wie das römische Wachstablett im aktuellen Notizbuchsortiment. 

Notizbücher im 21. Jahrhundert: ökologisch, weil wiederverwendbar

Zwischen einem einfach gebundenen, analogen Notizbuch aus Papier und einem hochmodernen digitalen Gerät mit Notiz-App (Notizsoftware) liegen Welten – und unzählige Notizbücher, die in Machart, Form, Größe und Design variieren. Entscheidend für den Verbleib all dieser Notizbücher im Markt sind die Ansprüche und Erwartungen derer, die sie nutzen. Auch hier herrscht bunte Vielfalt: Von billig zusammen getackerten Notizbüchern bis hin zu derart teuren, dass man kaum wagt, Profanes hineinzuschreiben, sucht die Kundschaft und bietet die Schreibwarenindustrie alles – und das in verschiedensten Ausführungen. 

Wer mit einem nachhaltigen Lebenswandel persönlich etwas gegen den Klimawandel tun will, greift zu umweltschonenden Notizbüchern. Mit Nachhaltigkeit als Kauf- und Verkaufskriterium ist die verbleibende Auswahl ist immer noch groß genug für Individualität. 

Ökologische Notizbücher aus Papier & Co.

© STP Stone Paper Products GmbH

Da finden sich Notizbücher aus umweltfreundlich hergestelltem und verarbeitetem Papier. Doch Holz ist längst nicht mehr der einzige Rohstoff, der Papier für Notizbücher liefert. Notizbuchpapier aus schneller als Baumholzfasern nachwachsenden Fasern wie Bambus, Gras oder Hanf sind ebenso erhältlich wie Exemplare aus natürlich vorkommendem Steinpapier (Kalkstein), beispielsweise das STP Stonebook. Hinzu kommen Notizbücher aus Recyclingpapier. 

Aber: Die Nachhaltigkeit dieser papiernen Notizbuchmodelle für den einmaligen Gebrauch ist begrenzt. Und zwar auf die zu beschreibenden Seiten, um es ganz genau zu nehmen. Ist auch die letzte Seite gefüllt, hat das Notizbuch ausgedient. Ein neues muss her! 

Tipp: Zumindest der Einband eines solchen Einweg-Notizbuches lässt sich bei Mehrweg-Modellen wiederverwenden, deren „Innenleben“ austauschbar ist. Dann wird bei Bedarf nur neues ökologisches Notizpapier nachgefüllt.

Nachhaltig notiert wie im Altem Rom

© Der RömerShop

Wertvolle Ressourcen lassen sich mit wiederverwendbaren Notizbüchern sparen. Wie’s geht, haben uns schön die alten Römer vorgemacht: Sie nutzten tragbare, mit Wachs ausgegossene Holztafeln, um sich darauf Wichtiges zu notieren. Der Römer Shop ist eine Internetquelle, die solche Wachstafeln „Made in Germany“ plus Zubehör nach archäologischem Vorbild anbietet: in einfacher (Tabula aus Vollholzrahmen gefüllt mit echtem Bienenwachs), aufklappbarer (Diptychon) aus zwei und sogar blätterbarer (Tryptychon) Ausführung aus drei gebundenen Tafeln. 

Kreidetafeln – nachhaltige Notizen machen Schule

© Bambook

Womit wir direkt bei der nächsten umweltfreundlichen Möglichkeit sind, Notizen festzuhalten: auf Kreidetafeln. Als der Hingucker eines Klassenzimmers werden sie im Zuge der Digitalisierung zwar derzeit systematisch aus den Schulen verbannt. Doch als Notizbord (Memoboard), Maltafel oder Schreiblernhilfe sparen sie nach wie vor Papier. Ganz gleich, ob als tragbare Minitafel, aufgeständert oder an die Wand gehängt – gerade für private Räume sind Tafeln immer noch eine Empfehlung wert.

Moderner und praktischer als Wachs- und Kreidetafeln sind löschbare und damit wieder und wieder beschreibbare Notizbücher. Die gibt es inzwischen von verschiedenen Anbietern, darunter contriBook und Bambook. Das Notizbuch von Bambook zum Beispiel besitzt 20 Blätter, die sich von vorn und hinten beschreiben lassen – wie ein Whiteboard mit einem passenden Marker. Werden die Notizen nicht mehr gebraucht, lassen sie sich laut Hersteller komplett abwischen. Das wiederverwendbare Notebook re-invented von Modubooq bietet sogar einen modularen Aufbau mit Notiz- und Kalenderseiten (Wochen- und Monatsseiten) sowie Aufgabenlisten.

Über die Autorin Doreen Brumme

Die Freie Bio-Journalistin und #motherof4 Doreen Brumme bloggt auf doreenbrumme.de rund um Bio-Lifestyle in Job, Schule und Familie.

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