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Der "Barbie“-Effekt

Pink scheint die Farbe des Sommers zu sein – bei Nagellack, Brotdosen oder Nachttischlampen. 

Es fängt schon bei der Suchmaschine Google an: Wer "Barbie" eingibt, dem fallen glitzernde Sternchen in Rosa entgegen. Der Schuhhersteller Deichmann verkauft knallpinke Stiefeletten, und auf den Turnschuhen glitzert in Strasssteinchen der Name Barbie. Kaum eine Modekette, die nicht ihre Kundschaft mit entsprechenden T-Shirts, Badeanzügen oder Bettwäsche versorgen will.  

In den vergangenen Jahren fielen die Barbie-Umsätze für Mattel weniger rosig aus. Auch wenn das Unternehmen mit mehr Diversität bei den Puppen das Geschäft wieder ankurbeln konnte. 

Nun könnte mit dem Hollywood-Blockbuster die Wende kommen. 459 Millionen Dollar hat der "Barbie"-Film bereits in den USA eingespielt, 572 Millionen Dollar im Ausland. Dem gegenüber stehen Ausgaben für Produktions- und Werbekosten von etwa 260 Millionen Dollar.

Über 100 Marken-Kooperationen 

Der Konzern verspricht sich von dem Film nicht nur, mehr Barbie-Puppen zu verkaufen – er ist vielmehr der Ausgangspunkt einer breit angelegten Kommerzialisierungs-Strategie. Wie breit, hat der Markenstratege Moshe Isaacian aus Kalifornien verfolgt. Er erklärt die Strategie so: "Mattel will nicht nur mehr Spielzeugmarke sein. Sie wollen sich in die Kultur einbringen." Und das schaffen sie laut Moshe Isaacian am besten, "indem sie Barbie zu den Orten bringen, wo die Menschen leben“.  

Schon vor Veröffentlichung des Films liefen die Kooperationen zwischen Mattel und anderen Unternehmen. Zuerst in den USA; inzwischen ist Mattel über 100 Marken-Kooperationen weltweit eingegangen, nicht nur mit einer Fastfoodkette. Vom Nagellack über die Brotdose bis hin zu Hundebekleidung sind Produkte mit dem Barbie-Logo geschmückt. Auch hiesige Unternehmen setzen auf den Barbie-Effekt. Im Oktober startet Mattel dann selbst mit einer Kinderkollektion für Bekleidung in Deutschland. 

Doch die Spitze der Kampagne läuft im Kino. Die Botschaft von "Barbie": Wer will noch High Heels, wenn es doch mit Gesundheitslatschen geht? Inzwischen ist das Film-Schuhmodell fast ausverkauft. Der deutsche Schuhhersteller Birkenstock frohlockt, plant er doch just einen Börsengang in den USA. Angeheizt durch den Film stehen Kooperationspartner Schlange.

Quelle: www.tagesschau.de