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InnoSPIEL 2023: Die Nominierten stehen fest

Seit 2017 vergibt die Essener Spiel den Preis „InnoSpiel" an innovative neue Ideen, die sich vom restlichen Spielejahrgang abheben. Gemeinsam mit einer Expertenjury hat der Merz Verlag jetzt drei Nominierte ermittelt, die in der Endrunde noch einmal näher beurteilt werden, ehe im August der Sieger feststeht.

 

Eine Nominierung ging diesmal an Mysterium Kids – Der Schatz von Kapitän Buh von Antonin Boccara und Yves Hirschfeld, erschienen bei Libellud/Space Cow. In einer verlassenen Spuk-Villa verbirgt sich ein wertvoller Schatz, dessen Ort sich nur mit Hilfe eines Geister-Kapitäns finden lässt; das Gespenst gibt aber nur akustische Hinweise mit seinem Tamburin, um die Klänge gesuchter Objekte nachzuahmen. Die Jury begründete ihre Wahl: "Mit dem Tamburin Geräusche zu machen, die auf die richtige Karte verweisen – das sorgt auf frische, neue Weise für ein spannendes Spielerlebnis. Wenn es darum geht, eine Standuhr oder einen platzenden Luftballon klanglich darzustellen, ist die Kreativität der Mitspielenden gefragt. Das Spiel fordert dazu auf, das Tamburin auf vielfältige Weise einzusetzen und auf unterschiedlichste Art zum Klingen zu bringen. Alles bekommt plötzlich eine neu mitschwingende Bedeutung, sogar die Intensität und Lautstärke des Klangs. Mysterium Kids verbindet das Akustische mit dem Visuellen.“

 

Zweiter Wettbewerber ist Q.E. – Quantitative Easing von Gavin Birnbaum, veröffentlicht bei Strohmann Games. Hier dreht sich alles um die gleichnamige Geldpolitik, mit der eine Zentralbank neues Geld druckt, um Staatsanleihen oder andere Wertpapiere zu kaufen und so die Wirtschaft anzukurbeln. Die Spielenden schicken sich an, Firmen durch eine staatliche Übernahme zu retten, wobei jede Bank beliebig viel Geld bieten darf; allerdings verliert am Ende das ausgabefreudigste Institut. Die Jury dazu: "Innovativ: Bieten, ohne Hemmungen – das gab es so noch nie. Q.E. bringt die Zentralbanker am Tisch auf herausragende Weise miteinander ins Gespräch, die Interaktion ist so hoch wie selten. Vor allem aber liefert Q.E. einen sehr freien Rahmen für die eigene Phantasie – es erzeugt eine ungeheure Dynamik, dass wir keine Ahnung haben, wie hoch wir eigentlich bieten können. Und das schafft eine große Spieltiefe. Q.E. ist ein Bietspiel ohne Geldbegrenzung, das dennoch hervorragend funktioniert, und das durch seine hohe Interaktivität die Emotionen steigen lässt und für psychologisch starke Momente sorgt."

Ins Weltall entführt der dritte Nominierte, Spaceship Unity von Ulrich Blum und Jens Merkl, erschienen bei Pegasus Spiele. Im Raumschiff Unity tuckern die Spielenden als nur dürftig ausgebildete Rekruten durchs All und funktionieren Alltagsgegenstände zu Schiffssystemen um, egal ob Staubsauger, Socken oder Dunstabzugshauben. Mit seinem Aufbau ähnelt das Spiel einer Fernsehserie, "Star Trek" lässt grüßen. Die Jury argumentiert: "So ein Spiel hat es noch nicht gegeben: Die ganze Wohnung, das ganze Haus wird zur Spielfläche, kein Gegenstand bleibt ungenutzt, um in diesem albernen Spaß zum Einsatz zu kommen. Der Blödsinn, den uns das Spiel abverlangt, setzt eine enorme Kreativität frei und holt die eigene Erlebniswelt an den Spieltisch. Spaceship Unity kann in jeder Intensität gespielt werden und lässt dabei niemanden kalt: Es ist ein Geschichten-erzähl-Spiel, ein Aktionsspiel, ein Bewegungsspiel, ein Rollenspiel, eine sentimentale Reise in die Vergangenheit eigener Science-Fiction-Seherfahrungen. Das Thema ist schön gesetzt und reizt zum Ausprobieren."

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