KI bringt Händlern Wettbewerbsvorteil im Weihnachtsgeschäft
Bei Douglas lenkt Künstliche Intelligenz (KI) die Kunden kurz vor Heiligabend in die Filialen. Die Technologie analysiert den Warenbestand – und weist Kunden darauf hin, wenn Produkte in einem nahegelegenen Laden verfügbar sind, die sie online gesucht haben. „Dies spielt insbesondere in den letzten Tagen vor Weihnachten eine entscheidende Rolle, in denen es zu spät für eine Onlinebestellung wäre“, erklärt Philipp Andrée, Chief Commercial Officer von Douglas.
Was Douglas bereits selbstverständlich einsetzt, ist für viele Händler noch Neuland. Dabei entscheidet das Weihnachtsgeschäft oft über den Erfolg eines ganzen Jahres. In manchen Branchen wird im November und Dezember fast ein Viertel des Jahresumsatzes gemacht.
Nur 20 Prozent der deutschen Einzelhändler setzten 2023 KI ein
Viele könnten in dieser kritischen Phase durchaus mehr Umsatz machen, doch sie verzichten auf Unterstützung durch KI. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten aus dem April vergangenen Jahres aus einer Studie des Handelsverbands HDE hatten gerade mal gut 20 Prozent der deutschen Einzelhändler KI eingesetzt.
Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des HDE, geht davon aus, dass sich seitdem zwar einiges getan hat, gerade bei den größeren Einzelhändlern. Doch er sagt auch: „Insgesamt wird bei kleineren oder mittleren Unternehmen, wenn sie auf sich allein gestellt sind, auch weiterhin eher eine Minderheit zu den KI-Anwendern gehören.“
Amazon macht Marktlücken mit KI sichtbar
In der Regel sind es reine Onlinehändler wie Alphatrail, die die Möglichkeiten der KI früh entdeckt haben. Amazon hat nun auch eine Reihe von Tools entwickelt, die es den Händlern auf seinem Marketplace zur Verfügung stellt. So können Händler mit dem „Product Opportunity Explorer“ Marktnischen entdecken: Die KI gibt dem Händler auf der Basis von Such- und Rezensionsdaten Empfehlungen für neue Produkte, die zu ihrem Sortiment passen. „Man könnte dort zum Beispiel erfahren, wenn Kundinnen und Kunden Powerbanks neuerdings lieber in Rosa und weniger in Schwarz kaufen“, erklärt Markus Schöberl, der bei Amazon für den Marktplatz verantwortlich ist.