Neustart der Games-Förderung mit Einschränkungen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 27. 12.2024 sowohl die neue, von der EU-Kommission notifizierte Games-Förderrichtlinie als auch den Aufruf für die bundesweite Games-Förderung veröffentlicht. Damit können Unternehmen nach 20 Monaten Förderantragsstopp wieder neue Anträge einreichen, allerdings unter strengeren Vorgaben. Aus Sicht des game – Verband der deutschen Games-Branche ist es angesichts der Herausforderungen durch die Neuwahlen ein Erfolg, dass die Förderung jetzt noch auf den Weg gebracht werden konnte. Gleichzeitig bringen die neuen Förderbedingungen der Richtlinie Verschlechterungen für Unternehmen, zumal der fehlende Haushalt für 2025 zu zusätzlichen Einschränkungen führt. Damit ist Deutschland im Vergleich zu anderen Games-Standorten weltweit nicht wettbewerbsfähig.
Nachhaltiges Förderkonzept gefordert
„Nach dem Aus der Ampel ist die Fortführung der Games-Förderung zu Anfang 2025 nicht selbstverständlich. Hierfür gilt unser Dank allen, die dies möglich gemacht haben, denn nach dem 20-monatigen Antragsstopp warten viele Unternehmen händeringend darauf, neue Projekte ohne die hohen Kostennachteile am Standort Deutschland umsetzen zu können. Leider werden allerdings die Förderbedingungen stark eingeschränkt“, sagt Felix Falk, game-Geschäftsführer. „Während zumindest einige kleinere Projekte wieder starten können, haben viele Unternehmen angesichts neuer zeitlicher und budgetärer Grenzen das Nachsehen, obwohl sie fest mit dem Neustart gerechnet hatten. Wir bitten die Bundesregierung und die Abgeordneten des Haushaltsauschusses im Deutschen Bundestag eindringlich, zumindest die Sperrung für überjährige Projekte schnellstmöglich aufzuheben, damit bereitstehende Gelder überhaupt ausgezahlt werden können. Die Wahlprogramme zeigen, dass die Förderprobleme politisch eigentlich nicht gewollt sind. Die nächste Bundesregierung muss deshalb ein nachhaltigeres Förderkonzept umsetzen. Vor allem braucht es ergänzend eine steuerliche Games-Förderung, die die Ampel-Koalition bereits angekündigt hatte und die auch von immer mehr Bundesländern gefordert wird. Nur so schaffen wir in Deutschland planbare und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, mit denen Games-Unternehmen auch auf dem international riesigen und schnell wachsenden Games-Markt wettbewerbsfähig sein können.“
Laut Förderaufruf können mehrjährige Games-Entwicklungen vorerst nur bei einer Gesamtprojektsumme von bis zu 900.000 Euro unterstützt werden. Größere Projekte sowie Prototypen können zunächst nur dann bewilligt werden, wenn sie bis Ende 2025 bereits abgeschlossen sind. Allerdings dauert die Spieleentwicklung in der Regel mehrere Jahre. Zusätzlich wird im neuen Förderaufruf die Maximalfördersumme für Projekte auf zwei Millionen Euro verringert. Auch in der Richtlinie wurden geringere Maximalbeträge neu eingeführt.
Förderrichtlinie und Förderaufruf können auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums abgerufen werden: www.bmwk.de/games
https://www.game.de/neustart-der-games-foerderung-mit-einschraenkungen/