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70 Prozent der Produkte von Shein und Temu verstoßen gegen Sicherheitsstandards

Fast sieben von zehn Produkten, die der Verbraucherverband Testachats bei Shein und Temu gekauft hat, verstoßen gegen europäische Sicherheitsbestimmungen. Testachats führte gemeinsam mit seinen deutschen und dänischen Partnern eine Untersuchung der chinesischen Online-Shops durch.

Insgesamt wurden 162 Artikel geprüft, unterteilt in drei Kategorien: Spielzeug für Kleinkinder, USB-Ladegeräte und Halsketten. Die Produkte, die alle von Drittanbietern auf den Plattformen verkauft wurden, wurden mechanischen, elektrischen, chemischen und Kennzeichnungsprüfungen unterzogen. 112 davon wiesen mindestens einen Mangel auf und dürfen daher in Europa nicht verkauft werden.

Alle bei Shein gekauften Spielzeuge und 26 der 27 bei Temu gekauften Spielzeuge wiesen einen oder mehrere Mängel auf, darunter gefährliche Formen, giftige Substanzen oder kleine, abnehmbare Teile, die zum Verschlucken führen konnten. Etwa 60 Prozent der Spielzeuge bargen ein mittleres bis hohes Risiko.

Giftiger Inhalt

Bei den USB-Ladegeräten schnitten sie kaum besser ab: 52 von 54 fielen in mindestens einem Test durch, einige erreichten bei Überlastung Temperaturen von über 100 °C. Nur ein einziges Ladegerät pro Plattform bestand die Tests problemlos.

Halsketten stellten ein geringeres Problem dar, doch einige enthielten sehr hohe Cadmiumwerte, ein giftiges und krebserregendes Metall. Bei einer lag die Konzentration 8.500 Mal über dem zulässigen Grenzwert.

„Bei Temu oder Shein einzukaufen ist wie russisches Roulette“, sagte Julie Frère, Sprecherin von Testachats, und rief die Verbraucher zur Wachsamkeit auf. „Manche Produkte mögen unbedenklich sein, andere bergen jedoch ernsthafte Sicherheitsrisiken.“

Der kanadische Umweltminister Jean-Luc Crucke startete eine Kampagne, um Verbraucher vom Kauf von Produkten mit giftigen Substanzen abzuhalten, nachdem Zollbeamte alarmierende Mengen an Schwermetallen in gefälschtem Schmuck gefunden hatten.

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