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79 Prozent der deutschen Unternehmen planen Investitionen in Indien

Angesichts anhaltender globaler Unsicherheiten und einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft rückt Indien verstärkt ins Zentrum von Standortstrategien: Für 68 Prozent der deutschen Unternehmen zählt das Land inzwischen zu den fünf wichtigsten Märkten – ein Anstieg um 14 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Für sechs Prozent ist es sogar der Markt mit höchster Priorität. Zugleich erwartet eine deutlich zunehmende Anzahl deutscher Unternehmen, dass indische Unternehmen auf Fünfjahressicht dem eigenen Unternehmen überlegen sein werden (47 Prozent ggü. 25 Prozent bei der Vorjahres-Befragung).

Folgerichtig beabsichtigt mehr als jedes zweite Unternehmen einen Ausbau seines Engagements – mit Investitionen auf Rekordniveau. Auf Fünfjahressicht beschleunigt sich der Trend: Bis 2030 wollen fast acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) in Indien investieren. Gerade größere Investitionssummen von mehr als fünf Millionen Euro legen mit +20 Prozentpunkten gegenüber 2025 am stärksten zu.

Fundamentaldaten in Indien stabil positiv

"Deutsche Unternehmen befürchten, dass sich der China-Effekt in Indien wiederholen könnte: Mittelfristig glauben sie, dass ihnen hier neue ernstzunehmende Konkurrenz erwächst – nicht nur in Indien und Asien, sondern auf dem Weltmarkt. Investitionen in Indien und Teilhabe an den lokalen Entwicklungen stehen bei der deutschen Wirtschaft daher hoch im Kurs, um nicht ein weiteres Mal überrascht zu werden", sagt Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland.

Gleichzeitig sind die Fundamentaldaten deutscher Firmen in Indien stabil positiv. Für das laufende Jahr erwarten 68 Prozent höhere Umsätze, 59 Prozent prognostizieren Gewinnzuwächse. In der Fünfjahresperspektive liegen diese Werte bei 93 Prozent respektive 79 Prozent.

Das sind zentrale Ergebnisse des "German Indian Business Outlook 2025". Die Umfrage der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) und der Deutsch-Indischen Handelskammer (AHK Indien) fand zwischen dem 15. April und dem 27. Mai 2025 statt. Sie analysiert die Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen in Indien.

Indien ist priorisiertes Investitionsziel

"Investitionsvolumina deutscher Unternehmen wandern perspektivisch von China nach Indien, denn das Land ist von den globalen Umbrüchen und der Systemrivalität zwischen den USA und China weniger betroffen. Deutsche Unternehmen priorisieren den großen Wachstumsmarkt, wenngleich dieser nicht ohne operative Herausforderungen und das Engagement nicht risikolos ist", lautet das Fazit von Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland.

Indien punktet bei deutschen Unternehmen vor allem in puncto Digitalisierung: 74 Prozent der Unternehmen planen 2025 Investitionen in die Digitalisierung interner Prozesse. 43 Prozent fokussieren auf Künstliche Intelligenz – bis 2030 steigt dieser Wert am stärksten, bis auf 60 Prozent. Auch robotergestützte Prozessautomatisierung (36 Prozent) und Industrie 4.0-Lösungen (ebenfalls 36 Prozent) gelten als wichtige Investitionsfelder in 2025.

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