Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten der deutschen Games-Branche gesunken
Nach jahrelangem Wachstum bei der Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten in der deutschen Games-Branche gibt es erstmals einen Rückgang. Das gab aktuell game – Verband der deutschen Games-Branche auf Basis der Daten von gamesmap.de in Zusammenarbeit mit Goldmedia bekannt. Danach ist die Anzahl der Unternehmen in Deutschland, die Games entwickeln, publishen oder in beiden Bereichen aktiv sind, innerhalb eines Jahres um vier Prozent auf 910 gesunken. Damit ist der Boom bei Neugründungen in der deutschen Games-Branche, die durch die Einführung der Games-Förderung 2020 ausgelöst wurde, inzwischen vollständig abgeebbt. Bereits im Vorjahr hatte sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Zu dem Rückgang führten insbesondere die Konsolidierung des globalen Games-Marktes sowie die bislang nicht zuverlässige Verfügbarkeit der Games-Förderung. Seit 2020 gab es bereits drei mehrmonatige Förderantragsstopps. Trotz des nun erfolgten Rückgangs ist die Anzahl der Unternehmen seit dem ersten Start der Games-Förderung 2020 um 46 Prozent gestiegen. Von den 910 Unternehmen sind 454 ausschließlich in der Entwicklung aktiv, 52 arbeiten ausschließlich als Publisher. Die übrigen 404 Unternehmen entwickeln und publishen Games.
Konsolidierungswelle in der globalen Games-Branche
„Für die deutsche Games-Branche war auch das vergangene Jahr sehr schwierig: Das weitere Hin und Her bei der Förderung und die auch dadurch geringe internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands traf auf eine Konsolidierungswelle, die die globale Games-Branche erfasst hat. Zum Glück hat die neue Bundesregierung bereits notwendige Maßnahmen eingeleitet, um Unternehmen hierzulande ein Level-Playing-Field zu bieten: So soll das zukünftige Förderbudget erhöht und damit an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden und ab August können Anträge eingereicht werden. Das sind entscheidende Wachstumsimpulse, die dringend gebraucht werden. Die zusätzlichen Mittel schaffen nicht nur mehr Planungssicherheit für die Unternehmen, sondern auch Zeit, um die Pläne zur Einführung einer zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung wie sie im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD festgehalten wurden, umzusetzen. Die verbesserten Rahmenbedingungen werden den Games-Unternehmen endlich wieder Rückenwind geben, der sich hoffentlich schon bald in mehr Unternehmensgründungen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zeigen wird“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.
Wenig planbare Rahmenbedingungen und Förderantragsstopp
Auch die Anzahl der Beschäftigten bei Games-Unternehmen in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Während 2024 noch 12.408 Menschen bei Entwicklern und Publishern beschäftigt waren, sind es aktuell nur noch 12.134 – das entspricht einem Minus von zwei Prozent. Auch bei der Anzahl der Beschäftigten gab es zuvor seit Einführung der Games-Förderung auf Bundesebene ein starkes Wachstum: Von 2020 bis 2024 stieg deren Anzahl um 23 Prozent. Der jetzige Rückgang deutet damit an, dass die wenig planbaren Rahmenbedingungen, Förderantragsstopps und die aktuell nur mit starken Einschränkungen vorhandene Games-Förderung sich auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. Ein Jahr zuvor befanden sich noch mehr Unternehmen in einem geförderten – und damit durch gleichwertige Finanzierungsbedingungen international wettbewerbsfähigen – Projekt, was trotz internationaler Konsolidierungswelle und unsicherer Förderung die Games-Branche in Deutschland stabilisiert hatte. Insgesamt sichert die Games-Branche über 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Dazu zählen neben den Bereichen Entwicklung und Publishing beispielsweise auch Fachkräfte in Bildungseinrichtungen, Medien und im öffentlichen Sektor oder Handel.