DACH Kooperation Spielwaren: Die Ergebnisse zur Umfrage Sourcing liegen vor

Die Ergebnisse der ersten gemeinsamen Fokusumfrage der neuen Kooperationspartner Deutscher Verband der Spielwarenindustrie (DVSI), Toy Forum Austria (TFA) und Spielwarenverband Schweiz (SVS) zur Zukunft der Beschaffung in der Spielwarenbranche vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Krisen liegen vor.

Zwei Aspekte verdienen hervorgehoben zu werden: Die goldene Win-Win-Ära mit China scheint in eine Phase der merklichen Abkühlung getreten zu sein, während die Themen „Near­shoring“ und/oder „Diversifizierung“ an Relevanz gewinnt, um Lieferketten resilienter und robuster aufzustellen. Diese Tendenz entspricht dem, was Ökonomen seit geraumer Zeit als Decoupling und die Politik neuerdings als Derisking bezeichnen. 80% der befragten Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass der Westen seine China-Strategie überarbeiten muss – ein ungewöhnlich hoher Wert. Treten wir in eine Phase De-Globalisierung ein? Die Wirtschaft ist politischer geworden.

Die „Labilisierung“ und der Kauf von Zertifikaten, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist in jüngster Zeit massiv in die Kritik geraten. Auch das ESG-Konzept will die Auswirkungen wirtschaft­lichen Handels auf Umweltschutz, die Einhaltung von sozialen und gesellschaftlichen Standards bewerten. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen betrachten das ESG-Konzept allerdings als „modernen Ablasshandel“, weil es keine einheitlichen und verbindlichen Standards gibt. Die DACH-Firmen der Spielwarenbranche vertrauen lieber politischen und marktwirtschaftlichen Anreizen als einer florierenden Label-Industrie.

Das Thema „Toy Sourcing“ haben die Partner mit Bedacht gewählt. Auch wenn die durch die Pande­mie hervorgerufenen Probleme in den globalen Lieferketten weitestgehend ausgeräumt sind, stellt sich doch die Frage, ob die Zeitenwende nicht Spuren in der Ausrichtung der Geschäftstätigkeit hinterlassen hat. Fest steht, dass die regelbasierte, multilaterale Ordnung mit dem russischen Über­fall auf die Ukraine und dem Erstarken nationaler wirtschaftlicher wie politischer Interessen in eine neue Phase eingetreten ist. Kein anderes Land verfolgt seine geoökonomischen Interessen so konsequent wie China, siehe Neue Seidenstraße.

Es lohnt sich, die Auswertung zu studieren. Sie kann bei der DVSI-Geschäftsführung unter brobeil@dvsi.de angefordert werden. 

www.dvsi.de