Digitaler Euro: HDE fordert praxisorientierte Ausgestaltung
Der Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt die Entwicklung des digitalen Euro als staatliches, digitales Zahlverfahren. Der Verband sieht im Aufbau dieser alternativen, neutralen Zahlungsinfrastruktur die Chance, die Abhängigkeit der Handelsunternehmen von privaten Systembetreibern durch mehr Wettbewerb aufzubrechen. Derzeit arbeiten die Europäische Zentralbank und die Europäische Kommission an der Einführung eines digitalen Euro.
Innovation im Zahlverkehr
„Der digitale Euro hat das Potenzial, ein Erfolgsmodell zu werden. Er kann für mehr Effizienz, niedrigere Kosten für den Handel und mehr Innovation im gesamten Zahlungsverkehr sorgen. Ein Zwangssystem mit Akzeptanzpflicht darf dadurch jedoch nicht entstehen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Ein effizient gestalteter digitaler Euro könne bestehende Zahlungssysteme ergänzen und die Grundlage für Standardzahlungen im digitalen Raum sein. Derzeitige unbare Zahlungssysteme erfüllten zwar ihre Funktion, seien allerdings für Händlerinnen und Händler mit erheblichen Kostenbelastungen verbunden. „Die Marktdominanz privater Zahlungssysteme hat zur Folge, dass sich die Handelsunternehmen mit stetig steigenden Kosten konfrontiert sehen, ohne darüber effektiv verhandeln zu können“, so Genth weiter. Bisherige regulatorische Maßnahmen hätten diese Dominanz nicht durchbrechen können.
Alternative zu bestehenden Zahlungssystemen
Der digitale Euro könne eine Alternative zu bestehenden Zahlungssystemen bieten. „Mit dem digitalen Euro könnten Alltagszahlungen in Zukunft effizient und kostengünstig abgewickelt werden“, so Genth. Voraussetzung sei eine zuverlässig funktionierende und für Kunden kostenlose Basisvariante des digitalen Euro. Kontraproduktiv wäre hingegen eine Akzeptanzpflicht für den Handel. „Aktuelle Diskussionen zeigen eine gravierende Schieflage zulasten des Handels. Kreditwirtschaft und Zahlungsdienstleister dürfen sich nicht vor dem Wettbewerb verstecken können“, fordert Genth.
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