DVSI berichtet: Staatssekretär Michael Kellner informiert sich über die „Welt im Kleinen“
Der Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand, Michael Kellner, der zugleich auch offizieller Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist, sowie Dr. Henning Wins, Leiter des Referats IVC1 im BMWK – Investitionsgüterindustrie, Konsumgüterindustrie, Investitionsprüfungen – informierten sich am 24. März auf Einladung des DVSI im Showroom der Simba Dickie Group über die „Welt im Kleinen“. Vorausgegangen war im Dezember vergangenen Jahres ein Wunschzettel des DVSI an die Politik, deren zentrale Thesen lauten: Stärkeres Engagement der Politik für das „Recht auf Spielen“, Stärkung des Produktionsstandortes Deutschland, mehr Forschung zum Einfluss von Spielen auf Bildungsprozesse, keine nationalen Alleingänge in der EU und vor allem eine Anerkennung der Spielwarenindustrie als Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft.
DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil betonte in seiner Begrüßung, dass die Spielwarenbranche zwar im Vergleich zu den deutschen Kernbranchen eher ein kleines Umsatzlicht ist, aber gesellschaftspolitisch von enormer Bedeutung, was sich nicht erst seit der Pandemie zeigte. „Auch wir sind Kultur und kreativ“, so der DVSI-Geschäftsführer, „nicht nur der Buchmarkt oder die Games-Industrie.“ 2007 hatte die Bundesregierung die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft gestartet, um die Wettbewerbsfähigkeit bestimmter Branchen zu stärken. Bei der Definition der Teilmärkte orientieren sich Bund und Länder an der Definition der Enquête-Kommission sowie der Wirtschaftsministerkonferenz. Zu den „harten“ neuen Teilmärkten wie etwa Film- und Buchmarkt sowie Darstellende Künste kamen in den letzten Jahren die zwei sogenannten Kreativbranchen „Werbemarkt“ und „Software-/Games-Industrie“ hinzu. Der DVSI wünscht sich hier eine Gleichstellung. Staatssekretär Michael Kellner zeigte sich den Wünschen gegenüber durchaus offen („Mir leuchtet das ein.“), auch wenn er kritisch anmerkte, dass nicht alles, was mit Spielen zu tun hat, unbedingt Kultur sei. Das Argument ließe sich allerdings auf nahezu alle Kreativbranchen übertragen. Michael Kellner verwies darauf, dass dieses Thema in den Zuständigkeitsbereich der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder fällt. Auch der Wunsch nach mehr wissenschaftlicher Expertise, um die Wirkung von Spielen auf die Alltagskultur und Entwicklung der Persönlichkeit zu erforschen, leuchtete dem Staatssekretär ein. Der DVSI wird in den nächsten Wochen ein Papier mit konkreten Vorschlägen erarbeiten und mit dem BMWK abstimmen, um damit an die Wirtschaftsministerkonferenz zu gehen. Dazu Ulrich Brobeil: "Der Aufschlag ist gemacht, jetzt geht das Spiel in die nächste Runde."