Hasbro erzielt im 3. Quartal 2025 solides Ergebnis
Während die Spielzeugbranche schwächelt, sorgt ein Kartenspiel für Furore: Hasbro übertraf am 23. Oktober mit seinen Q3-Zahlen die Erwartungen deutlich. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 1,39 Milliarden Dollar, das bereinigte Ergebnis je Aktie erreichte 1,68 Dollar – 5 Cent über den Schätzungen. Doch die Börse reagierte verhalten: Der Kurs rutschte vorbörslich um über 6 Prozent ab auf 70,62 Dollar.
Der Grund für die zwiespältige Reaktion liegt in der extremen Kluft zwischen den Geschäftsbereichen. Während das Segment Wizards of the Coast & Digital Gaming mit satten 42 Prozent Wachstum glänzte, schrumpfte das traditionelle Spielzeuggeschäft um 7 Prozent.
Magic als Goldgrube
Das Kartenspiel Magic: The Gathering entwickelt sich zur wahren Cashcow des Konzerns. Mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar und einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 13 Prozent über die letzten zehn Jahre treibt es den Wizards-Bereich zu einer beeindruckenden Betriebsmarge von 44 Prozent.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der durchschnittliche Magic-Spieler ist 35 Jahre alt und bereits seit über fünf Jahren dabei – eine loyale Zielgruppe mit Kaufkraft. Für 2025 und 2026 plant Hasbro weitere Kooperationen mit Blockbuster-Franchises wie Final Fantasy, Marvel und Avatar.
Spielzeugsparte unter Druck
Das klassische Spielzeuggeschäft hingegen kämpft mit strukturellen Problemen. Zwar wuchsen Marken wie Peppa Pig und Marvel, doch insgesamt sank der Segmentumsatz. Als Belastung erweisen sich vor allem Zölle, die die Betriebsmarge um zwei Prozentpunkte drückten.
Die Lagerbestände stiegen um 6 Prozent auf 397 Millionen Dollar – ein Signal für schwächelnde Nachfrage im Einzelhandel. Hasbro führt dies auf verschobene Bestellungen und höhere Kosten durch Währungseffekte zurück.
Prognose angehoben
Trotz der Herausforderungen im Spielzeugbereich hob das Management seine Jahresprognose an. Das bereinigte EBITDA soll nun zwischen 1,24 und 1,26 Milliarden Dollar landen, deutlich über der bisherigen Bandbreite von 1,17 bis 1,20 Milliarden.
Der Umsatz dürfte in konstanten Währungen zweistellig wachsen statt wie bisher prognostiziert nur mittleren einstelligen Bereichs. Bis 2027 peilt Hasbro Kosteneinsparungen von einer Milliarde Dollar an – 150 Millionen sind bereits erreicht.
Die Transformation von Hasbro wird immer deutlicher: Weg vom zyklischen Spielzeuggeschäft, hin zu margenstarken Sammelkarten und digitalen Inhalten. Magic: The Gathering zeigt, wohin die Reise geht.
Quelle: kapitalmarktexperten.de