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Kinder Medien Monitor 2025: Medienalltag zwischen Wandel und Widerspruch

Künstliche Intelligenz ist inzwischen auch Teil der Kindheit: Über 60 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren kennen ChatGPT, ein Drittel könnte erklären, was die KI macht. 52 Prozent der 10- bis 13-Jährigen, denen ChatGPT bekannt ist, setzen sie bereits ein - in der Schule, für Hausaufgaben und noch häufiger in der Freizeit. Bei den Sechs- bis Neunjährigen spielt die Verwendung von KI dagegen weniger eine Rolle. Das sind aktuelle Erkenntnisse aus dem Kinder Medien Monitor 2025.

Während KI und digitale Geräte zu Hause zunehmend zur Selbstverständlichkeit werden, ist die Nutzung in Bildungseinrichtungen noch sehr verhalten. Unter zehn Prozent der 6- bis 13-Jährigen arbeiten in der Schule täglich mit Tablets oder Computern, weitere 17 Prozent mehrmals pro Woche. In Kitas dominieren Kinder-Audioboxen.

Vertrauen bleibt bei Print und TV

Beim Thema Vertrauen setzen Eltern weiterhin auf klassische Medien: 57 Prozent der Eltern von Vier- bis Dreizehnjährigen stufen Zeitschriften für ihre Kinder als glaubwürdig ein, beim linearen Fernsehen sind es 56 Prozent. 64 Prozent bewerten Zeitschriften und 52 Prozent lineares Fernsehen zudem als kindgerecht. Dahingegen gelten soziale Medien nach wie vor als wenig vertrauenswürdig. Das spiegelt sich auch im Verhalten der Kinder wider: Für Informationen greifen 21 Prozent zu Zeitschriften oder Büchern. Nur 3 Prozent nutzen dafür TikTok, Instagram, Snapchat oder WhatsApp.

Klassische Medien bleiben auch in der Freizeit beliebte Begleiter: 70 Prozent der Kinder schauen mindestens mehrmals pro Woche in ihrer Freizeit Sendungen, Serien oder Filme im linearen Fernsehen. Und auch gelesen wird noch: Fast 40 Prozent der Vier- bis Dreizehnjährigen lesen mindestens mehrmals wöchentlich Zeitschriften, Magazine, Comics oder Mangas - überwiegend auf Papier und oft gemeinsam mit den Eltern – weitere 22 Prozent lesen einmal pro Woche.

Medienrituale im Tagesverlauf

Jedes Medium hat im Alltag von vier- bis dreizehnjährigen Kindern seinen festen Platz – die Nutzung folgt klaren Mustern: Kinder greifen vor allem zu Medien, wenn sie Langeweile haben (93 Prozent), sich entspannen wollen (93 Prozent) oder krank sind (91 Prozent).

Auch nach Tageszeit und Geschlecht zeigen sich Unterschiede. Radio wird besonders morgens nach dem Aufstehen gehört (16 Prozent). Lineares Fernsehen steht vor allem nach den Hausaufgaben auf dem Programm (23 Prozent). Bücher und Zeitschriften gehören ebenso wie Hörspiele, Hörbücher und Podcasts zum Abendritual: 28 Prozent der Mädchen und 20 Prozent der Jungen lesen abends im Bett, 26 Prozent der Vier- bis Dreizehnjährigen nutzen vor dem Einschlafen die genannten Hörmedien. Gezockt wird überwiegend von Jungen nach den Hausaufgaben (22 Prozent). Social Media begleitet eher die Mädchen durch den Tag, ebenfalls vor allem nach den Hausaufgaben (11 Prozent).

Mediennutzung zwischen Autonomie und elterlicher Kontrolle

Kinder werden von klein auf in viele Alltags- und Konsumentscheidungen einbezogen. Auch bei der Nutzung klassischer Medien haben sie ein großes Mitbestimmungsrecht – selbst die Jüngsten: 91 Prozent der 4- bis 5-Jährigen dürfen mindestens mitentscheiden, welche Bücher und Zeitschriften sie lesen, bei der Auswahl der Fernsehsendungen sind es 78 Prozent.

Eltern stellen klare Regeln für die Mediennutzung auf, deren Einhaltung insbesondere bei den Kleinsten streng kontrolliert wird. Mit zunehmendem Alter der Kinder vertrauen Eltern stärker darauf, dass die Regeln eingehalten werden.

Anders sieht es aus, wenn das Handy ins Spiel kommt – dann müssen sich auch die Eltern älterer Kinder wieder stark um die Regeln kümmern: 81 Prozent sechs- bis dreizehnjähriger Schulkinder, die ein Handy nutzen, unterliegen Vorgaben – etwa zu Nutzungszeitpunkten und -dauer. Auch Apps dürfen viele nur mit Erlaubnis herunterladen. Eine mögliche Konsequenz dieser Restriktionen: Erstmals ist die App-Nutzung von YouTube, WhatsApp und TikTok rückläufig. Konflikte vorprogrammiert: Diese Kinder nehmen die Einhaltung der Regeln mit dem Älterwerden immer lockerer und 80 Prozent dieser Kinder im Alter von zehn bis dreizehn Jahren geben an, wegen des Handys zumindest manchmal Streit mit ihren Eltern zu haben.

Millionen Kinder greifen regelmäßig zu Zeitschriften 

Der Kinder Medien Monitor 2025 liefert repräsentative Reichweiten für 23 Printmagazine: 4,4 Millionen Kinder (56 Prozent) zwischen vier und dreizehn Jahren lesen mindestens eine der ausgewiesenen Zeitschriften. Darüber hinaus erreichen diese auch mindestens 6,1 Millionen Elternteile (78 Prozent) – ein klarer Beleg für die generationsübergreifende Bedeutung von Kinderzeitschriften.

www.kinder-medien-monitor.de