Nur 13 Prozent planen am Black Friday einen Schnäppchenkauf
Der Black Friday ist in Deutschland allgegenwärtig – seine Zugkraft aber sinkt. Trotz hoher Bekanntheit des Rabatt-Events plant nur eine Minderheit fix, in diesem Jahr aktiv teilzunehmen. Eine repräsentative Online-Befragung von YouGov und Sinus-Institut zeigt: Deutschland steht im Spannungsfeld zwischen Kaufappellen, Skepsis und wachsender Konsummüdigkeit.
Rabatt-Tag etabliert, Zustimmung gespalten
Der Black Friday hat sich fest in Deutschland etabliert: Nahezu alle Deutschen (98 Prozent) haben bereits davon gehört. Dennoch planen nur 13 Prozent sicher, am kommenden Black Friday (28. November 2025) zu shoppen. Ein weiteres Drittel hält dies zumindest für wahrscheinlich (34 Prozent). Neun Prozent schließen ihre Teilnahme an der Rabattschlacht kategorisch aus, weitere 29 Prozent wollen eher nicht teilnehmen. Die restlichen 16 Prozent machen keine Angabe.
Eine Mehrheit von 55 Prozent hat schon einmal Black Friday-Angebote genutzt. Ein Blick auf die finanzielle Situation zeigt: Unter den gut abgesicherten Haushalten sind es bereits 61 Prozent, bei den finanziell „stabil“ Aufgestellten liegt der Anteil ähnlich hoch (57 Prozent). In Haushalten mit angespannter Finanzlage hat die Hälfte (51 Prozent) zugeschlagen.
Rabatt-Event wird auch kritisch gesehen
Philipp Schneider, Head of Marketing bei YouGov DACH sagt dazu: „Black Friday ist längst kein Luxus-Phänomen mehr. Zwar greifen wohlhabendere Haushalte etwas häufiger zu, doch auch jeder Zweite mit begrenztem Budget nutzt die Rabatte – gerade für sie ist der Tag oft eine Möglichkeit, Geld zu sparen, besonders bei der Anschaffung von Weihnachtsgeschenken.“
62 Prozent bewerten das Konzept von Black Friday, Black Week und Cyber Monday grundsätzlich positiv, 23 Prozent sehen die Rabattjagd kritisch. Eine Analyse nach dem Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus, welches die deutsche Bevölkerung auf Basis ihrer Werte, Lebensstile und der sozialen Lage in zehn Gruppen Gleichgesinnter einteilt, zeigt: Werthaltungen prägen das Konsumverhalten maßgeblich. Jan Hecht, Director Research & Consulting bei Sinus, erläutert: „Besonders offen ist die Adaptiv-Pragmatische Mitte – der moderne Mainstream unserer Gesellschaft sieht vor allem die Ersparnis für das Familienbudget. Auch die Konservativ-Gehobenen stehen dem Konzept überraschend aufgeschlossen gegenüber: In ihrer schwindenden Führungsrolle will das klassische Establishment mit der Zeit gehen. Am skeptischsten blicken die konsumkritischen und nachhaltigkeitsaffinen Postmateriellen auf das Rabattphänomen.“
Zwischen Sparplänen und Fear of missing out
Wenn am 28. November 2025 wieder geklickt, gekauft und gespart wird, stehen bei den Black Friday-Shoppern vor allem Mode (51 Prozent), PC & Smartphones (46 Prozent) sowie Unterhaltungselektronik (41 Prozent) im Fokus. Die Motive sind vielfältig: 45 Prozent aller Befragten berichten, bereits gute Schnäppchen gemacht und spürbar gespart zu haben – ähnlich viele (43 Prozent) widersprechen dem. Gleichzeitig erkennen 64 Prozent aller Befragten in den Angeboten oft Scheinrabatte - und haben das Gefühl, dass echte Preisvorteile selten sind.