Paramount startet feindliches Übernahmeangebot für Warner Bros. Discovery
Ein gigantischer Firmenkrieg ist entbrannt: Paramount Skydance unter der Führung von Larry Ellison hat ein aggressives, vollständig in bar finanziertes Übernahmeangebot zum Erwerb von Warner Bros. Discovery (WBD) gestartet. Die Hochrisiko-Offerte, öffentlich mit 108 Milliarden US‑Dollar bewertet, soll Insidern zufolge gezielt die laufenden Gespräche von WBD mit Rivalen – insbesondere Netflix – torpedieren. Erst in der vergangenen Woche hatte Netflix selbst ein 72‑Milliarden‑US‑Dollar‑Angebot für WBD vorgelegt.
Das Paramount‑Angebot, das im Kern den Konditionen einer Offerte vom 4. Dezember an den WBD‑Aufsichtsrat entspricht, sieht den Kauf sämtlicher ausstehender Aktien zu 30 US‑Dollar je Anteilsschein vor und greift damit Netflix’ Gebot frontal an. Entscheidend ist: Die feindliche Übernahme ist umfassend angelegt und zielt auf das gesamte, weit verzweigte Medienimperium von WBD – von den Filmstudios und Streaming‑Plattformen bis hin zum lukrativen Kabel‑TV‑Portfolio mit großen Sendern wie CNN, TBS und TNT.
Paramount‑Skydance‑CEO David Ellison griff den Konkurrenten direkt an und erklärte: „Unser Angebot ist Netflix in jeder Hinsicht überlegen.“ Das Unternehmen legte die Unterschiede weiter offen und verwies darauf, dass das Netflix‑Gebot von „27,75 US‑Dollar pro Aktie“ – ein volatiler Mix aus Bargeld und Aktien – nur einem Enterprise Value von 82,7 Milliarden US‑Dollar entspricht (ohne das TV‑Geschäft). Ellison ergänzte: „Paramounts strategisch wie finanziell überzeugendes Angebot an die WBD‑Aktionär:innen ist eine klar überlegene Alternative zur Netflix‑Transaktion, die einen geringeren und unsicheren Wert bietet und die WBD‑Aktionär einem langwierigen, mehrstufigen, grenzüberschreitenden Genehmigungsprozess mit unklarem Ausgang sowie einem komplexen und volatilen Mix aus Eigenkapital und Bargeld aussetzt.“
Das Angebot stützt sich auf ein beeindruckendes globales Finanzierungsnetzwerk: Paramount hat sich 24 Milliarden US‑Dollar von einem Bündnis einflussreicher Golf‑Staatsfonds gesichert und nennt explizit Beiträge aus Saudi‑Arabien, Katar und Abu Dhabi. Zusätzlich wird die Offerte von Jared Kushners Affinity Partners unterstützt. Der Vorstoß zählt zu den größten Medienkonsolidierungsversuchen der jüngeren Vergangenheit – mit dem Potenzial, die Streaming Wars und die Besitzverhältnisse im Content‑Business grundlegend neu zu ordnen.
Quelle: Hypebeast.com