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Pop Mart legt nach: Aggressive Expansionsstrategie

Was als niedlicher Schlüsselanhänger begann, hat sich zu einem globalen Wirtschaftsphänomen entwickelt. Das Sammelspielzeug Labubu treibt den chinesischen Konzern Pop Mart zu Rekordergebnissen: Im ersten Halbjahr 2025 schnellte der Umsatz um 204 Prozent nach oben, der Gewinn vervierfachte sich nahezu. Wie Reuters berichtet, steuerte allein die The Monsters-Serie um Labubu 4,81 Milliarden Yuan bei – 35 Prozent des Gesamtumsatzes.

Der Erfolg ist so durchschlagend, dass Pop Marts Börsenwert zeitweise sogar Branchengrößen wie den Barbie-Hersteller Mattel überholte. Jetzt legt das Unternehmen nach: Mini-Labubus, die sich an Smartphones clippen lassen, sollen den Hype weiter anheizen. Nach den Halbjahreszahlen legte die Pop-Mart-Aktie um mehr als zehn Prozent zu. Firmenchef Wang Ning stellte für 2025 einen Jahresumsatz von über vier Milliarden US-Dollar in Aussicht. So berichtet Fortunevon der aggressiven Expansionsstrategie des Konzerns.

Labubu: Prominente als Markenbotschafter

Den Kult um die Figur befeuern längst internationale Stars. Von Rihanna bis hin zu Kim Kardashian – die Prominentenliste der Labubu-Träger liest sich wie das Who’s Who der Popkultur.Tennis-Star Naomi Osakabrachte jüngst sogar einen kristallbesetzten Labubu als Glücksbringer mit auf den Court der US Open.

Doch der Erfolg hat seine Schattenseiten. In Großbritannien musste Pop Mart den Verkauf in den Stores vorübergehend einstellen, nachdem es an Drop-Tagen zu Tumulten und Schlägereien gekommen war, Medien dokumentierten chaotische Szenen im Londoner Westfield-Center. Augenzeugen berichteten der Presse von fighting and shouting – Begriffe, die man eher mit Konzerten als mit Spielzeugverkäufen verbindet.

Fälschungen werden zum Problem

Parallel dazu überschwemmen Fälschungen – ironisch Lafufus“ genannt – die Märkte. Die US-Produktsicherheitsbehörde CPSC warnte vor Erstickungsgefahr durch bruchanfällige Nachbauten. Britische Trading Standards melden massenhafte Beschlagnahmen. Pop Mart selbst geht juristisch gegen mutmaßlich gefälschte Ware vor – eine Klage gegen 7-Eleven-Filialen in Kalifornien läuft bereits.

Dennoch: Der Erfolg des Konzerns ist beachtlich. Und dieser ist kalkuliert: Pop Mart beherrscht das Spiel mit Verknappung, saisonalen Drops und dem Blind-Box-Prinzip meisterhaft. Diese Mechaniken befeuern sowohl den Sammeltrieb als auch das Social-Media-Sharing. Die Halbjahreszahlen sprechen eine deutliche Sprache: 204 Prozent Umsatzplus, knapp 400 Prozent mehr Nettogewinn.

Die entscheidende Frage bleibt jedoch: Wie nachhaltig lässt sich ein Hype dieser Dimension skalieren? Und wie balanciert ein Unternehmen Begehrlichkeit, Produktsicherheit und Markenschutz, ohne dabei die eigene Community zu verlieren? Pop Marts nächste Quartalsberichte werden zeigen, ob Labubu mehr ist als nur ein vorübergehender Rausch.

Quelle: Absatzwirtschaft

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