Schmähpreis Goldener Windbeutel geht an Milka
Gleiche Verpackung, weniger Inhalt, fast 50 Prozent teurer: Die Milka-Alpenmilch-Schokolade hat den Goldenen Windbeutel von der Verbraucherorganisation Foodwatch bekommen.
Auf diese sogenannte Shrinkflation reagieren Verbraucherinnen und Verbraucher besonders empfindlich. Deshalb haben mehr als ein Drittel der Menschen bei der Online-Abstimmung für die versteckte Preiserhöhung als dreisteste Werbelüge gestimmt. Insgesamt stimmten mehr als 58.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Produkt des US-Konzerns Mondelez.
Bei der Milka-Schokolade ist die Verpackung genauso groß. So fällt der geschrumpfte Inhalt gar nicht auf. Diese sogenannte Shrinkflation, wenn also weniger Inhalt für mehr Geld verkauft wird, ist einer der beliebtesten Tricks der Lebensmittelindustrie. Natürlich wissen die Produzenten, dass der Kunde die kleinere Tafel zunächst gar nicht bemerken wird. Der höhere Verkaufspreis wird meist allgemein mit gestiegenen Produktionskosten und teureren Rohstoffen begründet. So auch diesmal mit dem Rekordpreis von Kakao.
Allerdings kann man dabei schnell nachrechnen, dass die Begründung des Milka-Produzenten Mondelez nicht stimmig ist: Schokolade besteht hauptsächlich aus Zucker, der preislich ziemlich stabil ist. Kakao ist nur etwa acht Prozent teurer geworden.
Foodwatch vergibt den Negativpreis zum 14. Mal. Die Verbraucherorganisation will damit auch auf Etikettenschwindel aufmerksam machen.