Smash Storys: Leseförderung neu gedacht
Ein Linienbus wird zur Bühne. Ein Schwimmbad zur Leselounge. Ein U-Bahn-Gleis zum Hotspot für Geschichten. Mit Smash Storys – deine Story. Live. Laut. Lesenswert geht im August das erste Projekt einer jungen Initiative in die Umsetzung, die Leseförderung neu denken will.
Smash Storys – ein neuer Zugang zur Leseförderung
Zwischen dem 6. und 13. August 2025 werden bundesweit „Smash Storys“ geschrieben. Die Idee: Kinder und Jugendliche erleben bekannte Geschichten aus Filmen, Serien und Games – etwa Stranger Things, Harry Potter oder Die Tribute von Panem – in völlig neuem Kontext. Im öffentlichen Raum und ohne großen Aufwand werden die Bücher als Guerilla-Aktion inszeniert: Niedrigschwellig, integrativ, aufmerksamkeitsstark.
Kreativität ist gefragt
Das Besondere daran: Jeder ist aufgerufen, mitzumachen. Im ersten Schritt wird das Buch ausgewählt. Dann entscheiden die Teilnehmenden, wie sie dieses in Szene setzen möchten – etwa mit einem Poetry Slam, einem Rap, einem Science Slam oder einer Performance im Cosplay-Stil. Das große Finale: Im Eventzeitraum wird die Aktion an einem für junge Menschen relevanten Ort durchgeführt – ob am Badesee, im Einkaufszentrum oder in der U-Bahn. Der Abschluss: Die Aktion mit Fotos dokumentieren und unter dem Hashtag #SmashStorys auf Instagram oder weiteren passenden Social-Media-Kanälen teilen.
Mehr als ein Sommerprojekt
Smash Storys ist kein kurzfristiges Event – es ist ein Plädoyer für ein Umdenken. Die Initiatoren wollen zeigen, dass Leseförderung zu einem echten Gesellschaftsprojekt werden kann. Sie rufen daher zu aktiver Beteiligung auf: Ob Freizeiteinrichtungen, Unternehmen oder Einzelpersonen – alle, die Lust haben, Teil der Bewegung zu werden, können sich mit eigenen Aktionen beteiligen oder bestehende Formate unterstützen. Ziel ist es, aus Smash Storys eine Bewegung entstehen zu lassen, die Geschichten dort sichtbar macht, wo Kinder und Jugendliche gerne Zeit verbringen – mitten im Leben.
Die Initiative dahinter
Hinter dem Konzept steht ein interdisziplinärer Stammtisch aus Verlagen, Medien, Wissenschaft und buchnahen Institutionen, der sich 2024 formiert hat. Dazu gehören unter anderem: Der Mediacampus Frankfurt, das Eselsohr, der Tessloff Verlag, Bücheralarm sowie der Bundesverband Leseförderung. Gemeinsam einigte man sich auf ein klares Ziel: Leseförderung darf sich nicht damit abfinden, dass jedes vierte Kind in der vierten Klasse nicht sinnerfassend lesen kann. Es braucht neue Wege, kreative Ideen und eine Sprache, die auch leseferne Jugendliche einbindet. Die Initiatoren: „Wir wollen das Medium Buch in einem neuen Blickwinkel zeigen, um Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam zu machen.“