Sorgen der Deutschen im Wandel: Geld rückt immer stärker in den Vordergrund
Wie im Vorjahr ist die Angst vor der Inflation weiterhin auf Rang 1. Entsprechend wächst laut der Studie GfK Consumer Life die Sorge der Deutschen, nicht genug Geld zu haben, um ihre Rechnungen zu bezahlen. Sie ist mittlerweile die zweitgrößte Angst der Verbraucher und verdrängt damit die Sorge um den Klimawandel auf den dritten Platz.
Die finanziellen Sorgen der Verbraucher haben im Vergleich zu 2022 deutlich zugenommen. Unabhängig von Alter, Einkommen oder Wohnort sind laut GfK Consumer Life die aktuellen Preissteigerungen im Rahmen der Inflation die größten Bedenken der Deutschen.
Vor allem Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen fürchten, ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Bei Gutverdienern, also Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 3.500 Euro, steht diese Sorge dagegen nicht wie bei der Gesamtbevölkerung auf Platz 2, sondern erst an achter Stelle.
„Dennoch geht die anhaltende Krise auch an diesen Menschen nicht spurlos vorbei“, erklärt Petra Süptitz, Expertin für Konsumententrends bei GfK. „Waren im vergangenen Jahr noch 67 Prozent der Besserverdienenden wirtschaftlich zuversichtlich, befürchtet gerade diese Gruppe massive Wohlstandsverluste, sodass nur noch 58 Prozent optimistisch in die Zukunft blicken. Keine andere Einkommensgruppe verzeichnet einen so starken Rückgang.“
Trotz der finanziellen Sorgen scheint sich das Konsumklima im Lande ein wenig zu erhohlen. Darauf lässt die aktuell veröffentlichte GfK Konsumklimastudie für Juli 2023 schließen. Nach dem leichten Rückgang im Vormonat stabilisiert sich demnach die Verbraucherstimmung im Juli wieder. Die Einkommensaussichten legen moderat zu, während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung nahezu unverändert gegenüber Juni sind. GfK prognostiziert für das Konsumklima im August -24,4 Punkte und damit 0,8 Punkte mehr als im Juli dieses Jahres (revidiert -25,2 Punkte).
Mit diesem leichten Zuwachs kompensiert das Konsumklima seine im Vormonat erlittenen Verluste vollständig, obwohl die Anschaffungs- und Sparneigung im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bleiben. „Aktuell trägt ausschließlich die Einkommenserwartung zur Verbesserung der Konsumstimmung bei. Grund für den schwindenden Pessimismus ist vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.
Die Altersgruppen beschäftigen unterschiedliche Themen. So stehen finanzielle Aspekte bei älteren Generationen wie der Generation X oder den Baby Boomern laut Studie deutlich stärker im Fokus als andere Themen. Während mehr als die Hälfte dieser Altersgruppen die Inflation zu ihren drei größten Sorgen zählt, sind es bei der Generation Z, also den jüngeren Menschen, nur 36 Prozent.