Studie: Die heutige Jugend wird nicht beneidet
Am 12.08.2023 war der Internationale Tag der Jugend. YouGov und das SINUS-Institut führten aus diesem Anlass eine Befragung durch. Die Fragestellung lautete: Wie blicken Menschen in Deutschland auf ihre eigene Jugendzeit zurück, wie stehen sie als Erwachsene zu heutigen Teenagern und welche Herausforderungen sehen sie auf die jungen Menschen zukommen.
Als größte von 18 abgefragten Herausforderungen, denen sich Teenager zukünftig stellen müssen, gelten laut Aussage der Befragten ab 18 Jahren in Deutschland der Klimawandel und seine Folgen (44 Prozent). Dieser Meinung sind ältere Befragte häufiger als jüngere. Unter den 60- bis 69-Jährigen sind 54 Prozent dieser Ansicht und bei den 28- bis 29-Jährigen sind es 39 Prozent.
„Auf den ersten Blick wirkt der Klimawandel aktuell als eine Herausforderung, die vor allem den Jüngeren Sorge bereitet und diese zu Protesten bewegt. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass es im Vergleich häufiger die Älteren sind, die den Klimawandel und dessen Folgen für die jüngeren Generationen als problematisch bewerten. Die Daten zeigen auch, dass die älteren Generationen einem größeren Mitspracherecht der jüngeren in Umweltfragen offen gegenüberstehen“, sagt Philipp Schneider, Head of Marketing DACH bei YouGov.
Insgesamt sind hingegen 61 Prozent in Deutschland der Meinung, dass Jugendliche gute Möglichkeiten haben, sich an politischen beziehungsweise gesellschaftlichen Entscheidungen zu beteiligen.
Wohnen, Altersvorsorge und soziale Ungleichheit
Für 38 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren ist bezahlbares Wohnen eine zukünftige Herausforderung, für 37 Prozent die finanzielle Absicherung im Alter. 34 Prozent der Befragten sehen die Schere zwischen Arm und Reich als eine Herausforderung und für 31 Prozent sind es Auswirkungen globaler Ereignisse wie Kriege oder Inflation.
Bei gesundheitlichen Themen gilt die mentale beziehungsweise psychische Gesundheit als größte Herausforderung (18 Prozent), vor Epidemien und Pandemien von Infektionskrankheiten (10 Prozent) und Zunahme von gefährlichen nicht-infektiösen Krankheiten wie Krebs (6 Prozent). Weiterhin sei laut der Autoren der Studie auffällig, dass jüngere Befragte zwischen 18 und 29 Jahren die Herausforderungen für Heranwachsende eher bei persönlichem Wohlbefinden und bei der Work-Life-Balance sehen als bei politischen oder wirtschaftlichen Aspekten.
Selbstbewusst und kreativ
Seit jeher gilt die Beziehung zwischen jungen Menschen und Erwachsenen als angespannt. So erwarten knapp drei von fünf Befragten (57 Prozent), dass es in Zukunft zu immer mehr Spannungen zwischen der jungen und der älteren Generation kommen wird. Zudem zeigen sich die Deutschen in ihrem Verständnis der jungen Generation gespalten: 44 Prozent der Befragten fällt es schwer, sich in die heutigen Jugendlichen hineinzuversetzen, 48 Prozent verneinen dies.
Doch wie nimmt die Bevölkerung die Jugendlichen derzeit wahr? Zwei Drittel der Deutschen finden, dass diese selbstbewusst sind (66 Prozent). Auch sehen sie in ihnen kreative (51 Prozent), sowie tolerante, engagierte und sympathische (jeweils 47 Prozent) Persönlichkeiten.