Suchtfaktor Social Media: 15 Prozent der Deutschen gefährdet
Soziale Netzwerke sind für die meisten nur einen Swipe entfernt – sie unterhalten, informieren und lenken vom Alltag ab. Doch wie stark ist der Einfluss wirklich? Eine aktuelle Studie von YouGov und der Hochschule Macromedia, anlässlich der re:publica am 26. Mai 2025 in Berlin, zeigt: Besonders junge Menschen tun sich schwer, das Smartphone wieder aus der Hand zu legen.
Laut der aktuellen Befragung aus dem Mai 2025 zeigen 15 Prozent der Deutschen typische Anzeichen einer Social Media-Sucht. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen: In der Generation Z liegt der Anteil sogar bei 25 Prozent. Bei den Millennials sind es ebenfalls 26 Prozent, in der Generation X 12 Prozent. Selbst unter den Baby Boomern geben bis zu fünf Prozent entsprechende Hinweise auf ein problematisches Nutzungsverhalten.
Grundlage für diese Einstufung ist die anerkannte „Bergen Social Media Addiction Scale", die mittels sechs verschiedener Einzelabfragen eine Gesamteinschätzung für die persönliche Social-Media-Gefährdungsstufe ermittelt.
Besonders schwer fällt das Aufhören bei Instagram und TikTok
Am häufigsten fällt es den Befragten auf, dass es ihnen schwerfällt aufzuhören, wenn sie Instagram und TikTok nutzen. Auf einer Skala von "nie" (0) bis "jedes Mal" (100) erreicht TikTok mit einem Wert von 58 Punkten den höchsten Score, dicht gefolgt von Instagram mit 55 Punkten. Beide Plattformen liegen damit signifikant über dem Skalenmittelpunkt. Das weist auf ein erhöhtes Suchtpotenzial hin. Diese Werte unterstreichen die besondere Anziehungskraft der visuell geprägten, auf kurze Aufmerksamkeitsspannen optimierten Plattformen.
Unter den Nutzerinnen und Nutzern aus der Gen Z kommen die gleichen Dienste auf nochmals deutlich höhere Werte von 70 (TikTok) und 65 (Instagram). Bei den Millennials kommen immer noch ähnlich hohe Werte zustande (62 für TikTok und 63 für Instagram). In den älteren Generationen ist der Zug zum Dranbleiben sichtbar schwächer. Bei beiden genannten Diensten fällt ebenfalls auf, dass Frauen hier häufiger am Bildschirm hängen bleiben als Männer.