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Tessloff Verlag feiert Digedags-Jubiläum

Im Tessloff Verlag ist ein außergewöhnliches Werk erschienen, das auf den ersten Blick so gar nicht zum üblichen Tessloff- Portfolio zu passen scheint: „Vom Orient bis zum Nucleon – Die Reiserouten der Digedags“ vom Autorenteam Reiner Grünberg, Michael Hebestreit, Sebastian Kautz, Frank Nietsch und Sven-Roger Schulz ist ein opulenter Atlas, der sich erstmals systematisch den Wegen der wohl bekanntesten Comicfiguren der DDR widmet. Anlass für die Publikation sind zwei Jubiläen: Der Schöpfer der Digedags, Hannes Hegen, wäre am 16. Mai 2025 hundert Jahre alt geworden. Im selben Jahr feiern seine Figuren ihr 70-jähriges Bestehen – das erste Mosaik-Heft mit Dig, Dag und Digedag erschien im Dezember 1955. Der Buchverlag Junge Welt, der ursprünglich die Weltrechte für Buchausgaben der erschienenen Mosaik-Hefte mit den Digedags innehatte, war nach der Wende vom Tessloff Verlag übernommen worden.

Ein Stück Zeitgeschichte

Die Digedags – für viele Ostdeutsche ein Synonym für Kindheit und Fernweh – waren die Protagonisten der legendären Mosaik-Hefte, die über zwanzig Jahre hinweg erschienen. Ihre Abenteuer führten sie durch Antike und Mittelalter, quer durch Europa, Asien und Amerika – und schließlich sogar ins All. Was dabei bislang fehlte, war eine systematische Aufbereitung ihrer Reiserouten. Dieser Aufgabe nimmt sich nun ein eigens zusammengestelltes Autorenteam in Kooperation mit dem Kartografiebüro mr-kartographie an.

Über 90 Karten – wissenschaftlich fundiert 

Der Atlas versammelt über 90 neu erstellte Karten, die geografische, historische und fiktive Schauplätze der Mosaik-Hefte visualisieren. Ergänzt werden die Karten durch ausführliche Texte, Hintergrundinformationen und zahlreiche Abbildungen. Die Publikation folgt der chronologischen Struktur der Mosaik-Serien und bietet eine fundierte Einordnung der Handlungsorte in den jeweiligen historischen Kontext.

„Unser Ziel war es, den Mosaik-Kosmos erstmals kartografisch greifbar zu machen – mit wissenschaftlicher Sorgfalt, aber auch mit viel Liebe zur Quelle“, erklärt Tessloff- Verlegerin Katja Meinecke-Meurer. „Die Digedags sind ein einzigartiges Phänomen der deutschsprachigen Comicgeschichte. Sie haben Generationen geprägt – dieser Atlas ist eine Hommage an ihre Reisen, an ihre Fantasie, und nicht zuletzt an Hannes Hegen.“

Die ganze Welt in Comic-Heften

Hegen, der mit bürgerlichem Namen Johannes Hegenbarth hieß, gilt als einer der bedeutendsten Comiczeichner der DDR. Mit seinem Team entwickelte er ein stilprägendes, oft subversiv-humorvolles Erzähluniversum, das trotz politischer Einflussnahme immer wieder kreative Freiräume eröffnete. Der Atlas würdigt auch dieses historische Spannungsfeld – und zeigt anhand der Schauplätze, wie viel Welt in den Heften steckte, die einst hinter der Mauer Millionen begeisterten.

www.tessloff.com