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Trend Check Handel: Konsumenten zu Weihnachten auf Sparkurs

Hatte sich die Konsumlaune an Weihnachten 2024 im Vergleich zu den Vorjahren gebessert, schwindet sie zum Jahresende 2025 wieder und die Sorgen der Konsumenten nehmen zu, wie der neue Trend Check Handel Vol. 15 zeigt. So geben 54 Prozent der im November Befragten an, dass sie aufgrund der Preissteigerungen Angst haben, ihren Lebensstandard zu verlieren − im August dieses Jahres waren es noch 50 Prozent. Ebenfalls meinen über drei Viertel (78 Prozent), dass dies erst der Anfang der Preissteigerungen sei – ein Anstieg um vier Prozentpunkte seit August 2025. 

Auch an Aktionstagen wird gespart

Die getrübte Konsumlaune der Konsumenten macht sich auch an Händleraktionstagen wie dem Black Friday oder Cyber Monday bemerkbar. Laut einer aktuellen Befragung des Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Anzahl derjenigen, die 2025 planen diese Tage für Käufe zu nutzen, jeweils um zwei Prozentpunkte gestiegen (Black Friday: 48 Prozent; 2024: 46 Prozent / Cyber Monday: 36 Prozent; 2024: 34 Prozent). Es wird dennoch erstmals mit einem Umsatzrückgang zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gerechnet. 
Die Zahlen des aktuellen Trend Check Handel unterstützen diese Erwartungshaltung: Knapp ein Viertel der Befragten (23 Prozent) entscheidet spontan, ob sie an den Aktionstagen etwas kauft. Damit ist im Vergleich zu den letzten vier Jahren die Zahl der Spontankäufer konstant gesunken, während die Zahl derjenigen, die sich vorab zu Produkten informieren, die sie zu den Händlertagen eventuell kaufen möchten, seit 2021 stetig gestiegen ist.

Geschenke fallen kleiner aus

Auch für die Weihnachtseinkäufe möchten in diesem Jahr Konsumenten – anders als im Vorjahr – wieder weniger tief in die Tasche greifen. Vor allem für Weihnachtsmarktbesuche (38 Prozent; 2024: 33 Prozent), Adventskalender (37 Prozent; 2024: 30 Prozent) und Weihnachtsbäume (37 Prozent; 2024: 27 Prozent) planen Konsumenten weniger Geld auszugeben. Wie schon 2024 geben über die Hälfte (54 Prozent) an, die Preise stärker zu vergleichen als die Jahre zuvor und bei 40 Prozent fallen aufgrund gestiegener Preise die Geschenke kleiner aus als sonst. Für Käufe werden auch asiatische Onlinemarktplätze wie Temu und Shein herangezogen. So geben 13 Prozent der Befragten an, asiatische Marktplätze für den Kauf von Weihnachtsgeschenken zu nutzen.

Asiatische Marktplätze punkten

Im angespannten Konsumklima können sich asiatische Marktplätze recht stabil halten. Dabei rangiert Temu mit knapp einem Drittel an verbuchten Käufen (32 Prozent) und einer im Vergleich zum Anfang des Jahres von 21 auf 25 Prozent gesteigerten Bestellhäufigkeit an erster Stelle. Mit 16 Prozent an Käufen nimmt Shein den zweiten Platz ein, während deutlich abgeschlagener AliExpress (neun Prozent) und Wish (sieben Prozent) an dritter und vierter Stelle kommen. 
Das erst seit Juni in Deutschland verfügbare Amazon Haul punktet dagegen und liegt mit 13 Prozent Kaufrate bereits auf demselben Niveau von Shein. Die Bestellhäufigkeit liegt mit 59 Prozent deutlich höher als bei den asiatischen Plattformen und weiterhin sind 46 Prozent der Befragten (März 2025: 59 Prozent) der Meinung, dass Amazon Haul den asiatischen Plattformen große Konkurrenz machen wird. Gleichzeitig meinen mehr als die Hälfte (58 Prozent), dass es bei Amazon schon genug asiatische Waren im Angebot gebe und dafür kein separater Bereich wie Amazon Haul nötig sei.

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