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Versandhaus Walz übernimmt Babymarkt

Im Onlineversandhandel für Baby- und Kinderartikel entsteht ein neues Schwergewicht: Laut einem Bericht in schwaebische.de will das Versandhaus Walz mit Sitz in Bad Waldsee den Wettbewerber Babymarkt übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung haben die beiden Finanzinvestoren Alteri und Tengelmann Ventures unterzeichnet. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.

Der britische Finanzinvestor Alteri ist seit 2015 Besitzer der oberschwäbischen Walz-Gruppe, zu der neben dem Onlineshop Baby-Walz, auch die Marken Die moderne Hausfrau und Walzvital gehören und die im Großhandel und im Werbegeschäft aktiv ist. Das 1952 gegründete Unternehmen beschäftigt aktuell rund 1000 Mitarbeiter.

Tengelmann Ventures ist Eigner des Bochumer Onlineshops Babymarkt. Der Ableger des Einzelhandelskonzerns Tengelmann war bereits im Jahr 2010 bei Babymarkt eingestiegen und hatte das Unternehmen später vollständig übernommen.

Babymarkt-Zentrale und -Filialen sollen schließen

Die geplante Transaktion sieht laut schwäbische.de vor, dass von Babymarkt ausschließlich der Onlinehandel in Kernmärkten unter dem Dach und der Regie des Versandhauses Walz weiterbetrieben werden soll. Die Babymarkt-Zentrale in Bochum, die drei Filialen und das Logistikzentrum sollen geschlossen werden.

Wie viele Stellen bedroht sind, blieb zum jetzigen Zeitpunkt offen. Es sollen „gemeinsam mit dem Betriebsrat zügig angemessene und sozialverträgliche Lösungen gefunden werden“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Finanzinvestoren.

Babymarkt beschäftigt 450 Mitarbeiter und ist neben Deutschland in 13 weiteren europäischen Ländern tätig. Nach eigener Aussage ist das Unternehmen die „größte Onlineplattform für Baby- und Kinderartikel in Europa“. Die Marke soll „innerhalb des starken und renommierten Markenportfolios des Versandhauses Walz“ fortgeführt werden.

Beide Unternehmen schrieben zuletzt Verluste

Die geplante Transaktion steht noch unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden und soll zeitnah – voraussichtlich im Mai – abgeschlossen sein. Tengelmann Ventures soll sich gemäß der Vereinbarung mit einer Minderheit am Versandhaus Walz beteiligen.

Die Übernahme, hieß es weiter, finde in einem insgesamt sehr anspruchsvollen Marktumfeld statt. Aktuelle Geschäftszahlen des Versandhauses Walz weisen für 2023 einen Umsatz von 308,4 Millionen Euro (2022: 317,5 Millionen Euro) und einen Verlust von 1,8 Millionen Euro (2022: minus 4,8 Millionen Euro) aus.

Insolvenz von Babymarkt stand wohl im Raum

Laut „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ ist Tengelmann-Chef Christian Haub schon länger unzufrieden mit der Entwicklung des Tochterunternehmens Babymarkt. Seit Anfang 2025 wurde die Situation zunehmend kritischer, eine Insolvenz soll nur knapp verhindert worden sein.

Quelle: Schwäbische Zeitung/schwäbische.de

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