
Take a break: Indoor-Playgrounds für Kidults
Ex-Stuntman Jochen Schweizer spricht über Abenteuerlust und Erlebnishunger
Von Sibylle Dorndorf
Was sagen Eltern, wenn die Kinder nur noch nerven? „Los, geh spielen!“ Dieser Satz im entsprechenden Kontext scheint sich bei vielen Erwachsenen nachhaltig eingeprägt zu haben. Um dem stressigen – oder eintönigen – Alltag zu entfliehen, gehen sie spielen und toben sich aus. Aber wohin mit der überschüssigen Energie? Wald, Berge und Meer sind nicht immer gleich um die Ecke. Aber Indoor-Spielplätze. Playgrounds für Kidults, die das Flow-Erleben und sportliche Grenzerfahrungen suchen, schießen weltweit wie Pilze aus dem Boden. Besonders beliebt sind derzeit Ninja Warrior Parks wie das Stuntwerk, das mittlerweile sechs Locations in Deutschland betreibt. Stuntwerk setzt auf Auspowern. Es vereint Bouldern, Parcour, Ninja Warrior und Functional Training an einem Ort.
Überall in der Welt ist Action angesagt
In Neuseeland ist der Place to be der Ninja Warrior-Hindernisparcours, der Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Kraft auf die Probe stellt. Hier findet jeder bewegungsbegeisterte Kidult etwas, an dem er sich abarbeiten kann.
Entfessle Deinen inneren Ninja. In Brooklyn tobt man sich im Ferox Ninja Park aus. Ein cooler Ort, um zu trainieren und dem hektischen Treiben in New York City zu entfliehen.
Wem diese Challenges zu heavy sind, der nimmt bei Ballie Ballerson ein Bällebad. Begeistertes Feedback eines Besuchers: „Fun fun fun für die großen Kinder unter uns“ Im Ballie Ballerson bietet eine riesige, leuchtende Kugelgrube mit über einer Million Kugeln ultimativen „Badespaß“. Wem danach zum Feiern zumute ist, der lässt sich von den Ballie-Barkeepern Cocktails servieren. Eine Pizza dazu und die Welt ist wieder so, wie sie sein soll.
Der größte immersive Spielplatz in Amsterdam weckt garantiert das schlafende innere Kind. Das Wondr bietet ein breites Programm für Kidults. Der perfekte Ort, um loszulassen. Ein Labyrinth aus hyperbunten interaktiven Räumen überrascht und spricht alle Sinne an. Und wer wissen möchte, was Konfettiregen, eine Wanne voller Teddybären, ein pinkfarbenes Hüpfhaus, eine riesige Kranmaschine, ein Marshmallow-Pool und ein Regenbogen-Ballfang gemeinsam haben, der ist bei Wondr goldrichtig.
Jochen Schweizer, D-A-CH-Region
Lass Dein inneres Kind fliegen. Schicke es auf die Surfwelle, zum Bodyflying in den Windkanal, zum Flying Fox XL Parcours oder mach mit ihm eine Virtual-Reality-Erfahrung der besonderen Art – alles ganz easy machbar in der Jochen Schweizer Arena. Schon seit Jahrzehnten gilt Schweizer als Wegbegleiter und -bereiter für alle Menschen, die Außergewöhnliches und Herausforderndes erleben und über sich hinauswachsen wollen. Dafür steht auch die Jochen Schweizer Arena im Süden Münchens: Die Event-Location ist ein Freizeit- und Erlebnisort für alle, die ihre freie Zeit gerne aktiv gestalten, begleitet von einem hochwertigen Gastronomieangebot.
Nachgefragt: Jochen Schweizer über Abenteuerlust, Erlebnisse und die Welt der „Kidults"
Herr Schweizer, Sie haben als Stuntman gearbeitet und gelten mit Ihrem Unternehmen als Pionier des Abenteuers. Gibt es etwas, das Sie persönlich nie wagen würden?

Jochen Schweizer: Ich habe in meinem Leben viele Grenzen ausgetestet und überschritten, aber eines war für mich immer klar: Ich würde nie etwas tun, bei dem es rein auf „Glück gehabt“ ankommen würde. Auch wenn manche Unternehmungen riskant waren, so war ich doch immer überzeugt, das Risiko irgendwie managen zu können.
Ihre Geschäftsidee, Erlebnisgeschenke zu machen, war seinerzeit revolutionär. Vom Baggerfahren bis zum Bungeespringen ist alles dabei. Wie kamen Sie damals auf die Idee, dass das funktionieren könnte?
Jochen Schweizer: Als Stuntman habe ich erfahren, wie befreiend es ist, Ängste zu überwinden und über sich hinauszuwachsen. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, wie viele Menschen im Alltag auf der Suche nach echten, intensiven Emotionen sind. Die Idee, Erlebnisse verschenkbar zu machen, beantwortete die Frage: „Was schenke ich“ mit einem neuen innovativen Produkt: der Erlebnis-Geschenkbox. Denn die meisten Gegenstände verlieren an Wert, aber Erlebnisse sind unvergänglich und so bleibt auch der Verschenker für immer im „Relevant Set of Mind“ des Beschenkten durch das Erlebte präsent.
Über die Jochen Schweizer Arena
In der Jochen Schweizer Arena wählen jährlich rund 150.000 Personen aus einer Vielzahl von Indoor- und Outdoor-Aktivitäten. Ziel der Eventlocation ist es, Menschen durch Erlebnisse zu begeistern und diese für alle zugänglich zu machen. Der Eintritt ist frei.
Erlebnisse: Bodyflying, Indoor-Surfen, Outdoor-Abenteuer wie Hochseilgarten, Flying Fox, Sky Jump…
Anfahrt: Taufkirchen bei München
Gründer: Jochen Schweizer
Zur Jochen Schweizer Arena

Wie viele Erlebnisse bieten Sie derzeit an?
Jochen Schweizer: In der Jochen Schweizer Arena können unsere Gäste aus einer Vielzahl von Erlebnissen wählen: Bodyflying im vertikalen Windtunnel, Indoor-Surfen auf einer künstlichen stehenden Welle bei 26 Grad Wasser und Lufttemperatur – auch im Winter –, Outdoor-Kletteraktivitäten, House Running und vieles mehr. Und nicht zu vergessen: unser Restaurant, das kulinarische Highlights wie Candle-Light-Dinner oder Krimi-Dinner anbietet – natürlich auch als Geschenk-Gutschein, wie alle Erlebnisse bei uns.
Was sind die Renner?
Jochen Schweizer: Unsere absoluten Klassiker sind Bodyflying und Indoor-Surfen, aber auch unsere Escape-Rooms werden immer beliebter. Interessanterweise verzeichnen wir bei unseren Genuss-Erlebnissen, wie dem Krimi-Dinner oder dem Sonntagsbrunch, einen regelrechten Boom.
Nach welchen Kriterien haben Sie die Jochen Schweizer Arena konzipieren lassen?
Jochen Schweizer: Die Arena ist eine Eventlocation für Firmenveranstaltungen. Es finden hier viele Tagungen, Konferenzen, Vorträge und Teambuildings statt, mit oder ohne Einbindung der Erlebnisbereiche. Außerdem ist sie ein Ort für Privatkunden, an dem man Abenteuer erleben kann, ohne weit reisen zu müssen. Man muss es erleben, um es glauben zu können. Mit nichts als dem eigenen Körper fliegen, in nur 30 Minuten das Indoor-Surfen erlernen, die eigenen Ängste überwinden und über sich hinauswachsen: Jede Attraktion soll Spaß machen und die Möglichkeit bieten, sich auf gesunde Weise herauszufordern.
Welche Zielgruppen haben Sie dabei im Fokus?
Jochen Schweizer: Wir sprechen bewusst eine breite Zielgruppe an: Unternehmen, die mit ihren Mitarbeitenden hier tagen oder etwas erleben wollen, Familien, Sportbegeisterte und Individualisten, die etwas Neues wagen wollen. Unsere Gutschein-Angebote richten sich zudem an Menschen, die das Besondere verschenken möchten – denn wer Erlebnisse verschenkt, macht sich unsterblich in der Erinnerung des Beschenkten.
Wie alt sind die Besucher im Schnitt?
Jochen Schweizer: Das Durchschnittsalter liegt zwischen 30 und 35 Jahren, aber die Bandbreite ist enorm. Wir haben Angebote für Kinder genauso wie für ältere Erwachsene, die sich jung fühlen
Eher männlich oder weiblich?
Jochen Schweizer: Unsere Besucher sind mit rund 55 Prozent Männern und 45 Prozent Frauen nahezu ausgeglichen. Bei den Gutscheinkäufern sind die Frauen allerdings deutlich in der Überzahl – sie sind einfach die kreativeren Schenker!

Welche Sportarten kann man in der Jochen Schweizer Arena ausüben?
Jochen Schweizer: Wir bieten Bodyflying, Indoor-Surfen, Outdoor-Abenteuer wie Hochseilgarten, Flying Fox, Sky Jump und vieles mehr. Team-Building-Events und VR-Erlebnisse runden das Angebot ab. Alles ist bequem online über unseren Webshop buchbar.
Der Begriff „Kidults“ bezeichnet Erwachsene, die gerne spielen, sich austoben. Warum glauben Sie, boomt dieses „Kidulting“ gerade bei (jungen) Erwachsenen?
Jochen Schweizer: Unsere heutige Welt ist unglaublich komplex und hektisch. Kidults suchen in dieser Schnelllebigkeit nach einer Möglichkeit, ihre kindliche Spielfreude und Leichtigkeit wiederzuentdecken. Es geht darum, den Kopf freizubekommen und einfach mal im Moment zu sein. Für Kinder ist das selbstverständlich. Erwachsene müssen das manchmal erst wieder für sich entdecken.
Welchem Umstand schreiben Sie den Boom von Indoor-Spielplätzen für Erwachsene zu? Fußball spielen oder im Wald joggen genügt offenbar nicht mehr?
Jochen Schweizer: Indoor-Erlebnisse bieten eine kontrollierte Umgebung, in der man sich gefahrlos ausprobieren und etwas völlig Neues erleben kann – sei es das Schweben im Windkanal oder das Surfen auf einer Welle. Diese einzigartigen Erlebnisse gibt es draußen nicht so ohne Weiteres.
Warum suchen Menschen das Abenteuer? Ist unser Alltag nicht schon aufregend genug?
Jochen Schweizer: Der Alltag ist oft stressig, aber selten wirklich aufregend. Was vielen Menschen fehlt, ist emotionale Tiefe. Abenteuer als kontrollierter Ausbruch aus dem Alltagstrott schaffen genau das: unvergessliche Momente, die unser Leben bereichern. Sie sind eine Einladung, mutig zu sein, sich selbst zu spüren und die eigene Kraft zu erfahren.
Wo holen Sie sich Inspiration für neue (Fun)sportarten?
Jochen Schweizer: Inspiration finde ich überall: auf Reisen, in Gesprächen mit Sportlern und auch durch technologische Innovationen. Oft ist es eine Mischung aus Beobachtung und Intuition, die mich auf neue Ideen bringt.
Was ist Ihre Lieblingssportart?
Jochen Schweizer: Mit dem Kajakfahren verbindet mich eine ganz besondere Beziehung, spätestens, seit ich mit 17 Jahren dem internationalen Extremkajakfahrerverein AKC beitrat – das war ein Wendepunkt in meinem Leben. Und noch heute bin ich ein begeisterter Kanute.
Gleichzeitig bin ich ein Mensch mit vielen Interessen. Das heißt, meine Lieblingssportart wechselt von Zeit zu Zeit, aber im Moment ist es definitiv Bodyflying. Es vereint Adrenalin, Körperbeherrschung und das Gefühl purer Freiheit – das muss man einfach mal erlebt haben.
Toys for Kidults
Entdecken Sie Produkte für spielbegeisterte Erwachsene auf der Spielwarenmesse 2025: „Toys for Kidults“ bietet auf rund 150 m² in Eingang Mitte Produktinspirationen und Live-Aktionen, von Tabletop Games über Collectibles bis Creative Fantasy. Noch mehr Informationen gibt’s im Toy Business Forum.
Über die Autorin:
Sibylle Dorndorf schreibt seit fast 30 Jahren über die Spielwarenbranche, zuletzt war die Journalistin Chefredakteurin der TOYS-Magazinfamilie im Göller Verlag, Baden-Baden. Ihre Passion: Unternehmen, die sich neu erfinden, Marken, die sich glaubwürdig positionieren, Menschen, die etwas zu sagen haben und Produkte mit Zukunft.