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TrendCommittee 2026: Schönstes Erlebnis auf der Spielwarenmesse

Unvergessliche Messemomente

Jede Spielwarenmesse schreibt ihre eigenen Geschichten. Für 2026 haben wir unser TrendCommittee gefragt: Was ist eure ganz persönliche Lieblings-Erinnerung an die Messe? Entdecken Sie die vielfältigen, überraschenden und manchmal auch ungewöhnlichen Erlebnisse, die unsere Experten mit der Spielwarenmesse verbinden. 

Urszula Kaszubowska (Erstbesuch 2019)

Ich besuche die Spielwarenmesse seit 2019. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Eindrücke von diesem ersten Besuch: Erstaunen, Aufregung und … ein Gefühl des Verlorenseins. Mir war nicht bewusst, wie viele Spielzeuge es auf dem Markt gibt, wie viele Unternehmen in dieser Branche tätig sind und wie vielfältig die Spielzeuge sind. Ich erinnere mich, dass ich während dieser ersten Ausgabe etwa 30 Termine hatte und nach drei Tagen so erschöpft war, dass ich mit hohem Fieber und einer starken Erkältung nach Hause kam.
Auch die nächste Ausgabe im Jahr 2020 war außergewöhnlich. Jeder stellte sich die Hamlet-Frage: „Maske tragen oder nicht tragen?“ – es war die Zeit, als die ersten Anzeichen einer mysteriösen Krankheit auftauchten. Wer hätte damals ahnen können, dass die Präsenzmesse für zwei Jahre aus dem Kalender verschwinden würde!
Ich erinnere mich auch an meine Freude und meine Emotionen, als ich 2023 das Banner über dem Messeeingang sah: „Welcome back!“ Es war, als würde man einen lange vermissten Freund wiedersehen!
Zwei bedeutende Ereignisse kommen mir in den Sinn. Das erste war, als ich ein polnisches Unternehmen ermutigte, nach dem Gewinn einer Auszeichnung für ihr Produkt auf einer anderen Veranstaltung auf der Messe auszustellen. Und bei ihrem Debüt auf der Spielwarenmesse gewannen sie den ToyAward!
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich dieses Jahr. Ich überzeugte einen polnischen Distributor, die Messe zum ersten Mal zu besuchen. Er war wirklich überwältigt von der Größe und Vielfalt des Angebots und bedankte sich für meine Empfehlung. Wenige Wochen später berichtete er stolz, dass er drei Marken, die er auf der Messe entdeckt hatte, in sein Vertriebsportfolio aufgenommen hat. Ich liebe es, wenn ich die Auswirkungen meiner Arbeit sehen kann :-)

Steven Ekstract (Erstbesuch 2006)

Meine erste Spielwarenmesse: Eine Spielzeuggeschichte in Fürth
Es war Januar 2006, und ich kam nach Nürnberg zu meiner allerersten Spielwarenmesse – völlig ahnungslos, dass ich in drei Tagen mehr laufen würde als im ganzen restlichen Jahr. Damals war ich neu in der Spielwarenbranche, staunend und neugierig, ausgestattet mit einem Notizbuch, einem halb aufgeladenen Nokia-Handy und keinerlei Vorstellung davon, wie riesig diese Messe wirklich ist.
Weil ich meine Reise spät gebucht hatte, fand ich kein Hotelzimmer mehr direkt in Nürnberg. Stattdessen landete ich in einem gemütlichen, leicht knarrenden Bed & Breakfast in der nahegelegenen Stadt Fürth. Es wurde von einem freundlichen älteren Ehepaar geführt, das kein Englisch sprach, aber ein großartiges Frühstück aus dunklem Brot, weichem Käse und Kaffee servierte, der stark genug war, um einen Laptop neu zu starten. Dieses kleine Haus wurde meine unerwartete Basis.
Jeden Morgen fuhr ich mit der S-Bahn nach Nürnberg und blickte durch beschlagene Fenster, während die bayerische Landschaft vorbeizog. Ich dachte, ich sei vorbereitet – Visitenkarten in der einen Tasche, Messeplan in der anderen. Was ich nicht ahnte: Die Spielwarenmesse ist gigantisch – ein echtes Disneyland für die globale Spielwarenbranche, verteilt auf zahlreiche riesige Hallen, die scheinbar bis zum Horizont reichten.
Ich schlenderte, staunte und verirrte mich – immer wieder. Halle 12? War die nicht direkt neben Halle 3? Nein, sie lag drei Gebäude weiter und eine Treppe hinauf, die sich eher wie eine Pilgerreise anfühlte. Jedes Mal, wenn ich die Marke gefunden hatte, die ich suchte, war ich schon zu spät zum nächsten Termin und musste quer über das Gelände sprinten, vorbei an Plüschmaskottchen und Managern mit Espressobecher in der Hand.
Am Ende des dritten Tages waren meine Füße taub, meine Beine schmerzten und mein Schrittzähler (ja, ich trug einen) zeigte stolz über 32 Kilometer an. Aber ich war begeistert. Ich hatte die Zukunft des Spielzeugs gesehen – von sprechenden Puppen bis zu verwandelbaren Robotern, von Holzpuzzles bis zu digitalem Spiel – und ich hatte Menschen von allen Kontinenten getroffen, die alle Sprachen sprachen, aber durch die universelle Sprache des Spiels verbunden waren.
Zurück im Bed & Breakfast in Fürth, als ich abends im kleinen Aufenthaltsraum Tee trank und draußen der Schnee fiel, dachte ich: Jeder einzelne Schritt hat sich gelohnt.

Daniele Caroli (Erstbesuch 2001)

Ein besonderes Jahr auf der Spielwarenmesse war 2011, als mich an den letzten Tagen der Veranstaltung meine Tochter Laila begleitete, um mir bei Interviews mit Ausstellern und bei Fotos von neuen Produkten zu helfen und außerdem das Tocatì-Festival für Straßen- und traditionelle Spiele zu promoten, das jährlich in der Innenstadt von Verona, Italien, stattfindet. Sie war damals für die internationale PR dieses Events verantwortlich.

Durch ihre Überraschung und Begeisterung habe ich das Erlebnis meines ersten Besuchs auf der Spielwarenmesse in Nürnberg zehn Jahre zuvor noch einmal durchlebt, als ich von der Größe und Qualität der Ausstellung sehr beeindruckt war – Eigenschaften, die im Laufe der Zeit sogar noch zugenommen haben.

Laila, die zu jener Zeit als Autorin für die von mir in Italien herausgegebenen Fachzeitschriften für Spielwaren und Babyartikel tätig war, hatte die Gelegenheit, nicht nur italienische und ausländische Fachleute der Spielwarenbranche kennenzulernen, sondern auch Mitglieder der Messeorganisation und der internationalen Presse. Das Networking ging über die Zeit auf der Messe hinaus, da wir zu den Abendessen von Assogiocattoli, dem italienischen Verband der Spielwaren- und Babyartikelindustrie, sowie der International Toy Magazines Association (ich war damals Präsident der ITMA) eingeladen wurden.

Während wir gemeinsam neue Konzepte und Vorschläge in den Messehallen entdeckten, erlebten wir auch die erstmalige Einführung des Themas Nachhaltigkeit in der Branche mit der Eröffnung der Toys Go Green-Fläche. Dieses Thema interessiert mich seither auch beruflich sehr.

Am letzten Abend gingen wir mit zwei niederländischen Kollegen in ein chinesisches Restaurant in der Nähe des Hauptbahnhofs. Da alle entspannt waren, ihre Arbeit erledigt hatten und sich auf die Heimreise freuten, hatten wir so viel Spaß – wir haben die ganze Zeit gelacht –, dass dieser Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

Clara Blasco (Erstbesuch 2008)

Mein erstes Mal auf der Spielwarenmesse… und das glamouröseste Missverstsändnis meines Lebens.
Es war das Jahr 2008, und ich besuchte zum allerersten Mal die Spielwarenmesse – mit großen Augen, voller Vorfreude und bereit, alles in mich aufzusaugen. Ich schlenderte durch die Hallen, völlig begeistert vom Trubel, den Spielwaren, der Atmosphäre… als ich plötzlich einen Stand entdeckte, der aussah, als käme er direct aus einem Designmagazin: stilvoll, bis ins Detail durchdacht und mit einer ausgesprochenen exklusiven Ausstrahlung. Ich dachte mir: “Mal sehen, was die hier machen.”
Also näherte ich mich mit einem Lächeln, meinem besten Englisch (das zwar enthusiastisch, aber… sagen wir mal, eher kreativ war) und begann, ein paar Gedanken zu Innovation und Design zu teilen. Irgendwie – vielleicht lag es an meiner Art oder einfach an meinem Selbstbewusstsein – kamen sie zu dem Schluss, dass ich eine Journalistin von einem großen Trendmagazin sei. Und ehe ich mich versah, wurde ich in eine VIP-Lounge geführt, bekam Kaffee, Pralinen und sogar eine exklusive Produktpräsentation.
Sie korrigieren? Oh nein. Als ich begriff, was gerade passierte, war der Stein schon längst ins Rollen gekommen. Also nickte ich, stellte (hoffentlich) intelligente Fragen und zog mich schließlich diskret zurück.
Seitdem habe ich zwei Dinge gelernt: Erstens, unterschätze niemals die Kraft eines selbstbewussten Lächelns; und zweitens, habe immer einen eleganten Ausweg parat, falls das Leben dich versehentlich zum VIP macht.

Reyne Rice (1999)

In einem Jahr stellte ich im Rahmen der Top Trends Präsentation im Toy Business Forum einen relativ neuen Aussteller der Spielwarenmesse zum Thema „Story-telling“ vor. Das vorgestellte Produkt war Rory’s Story Cubes, ein Würfelspiel, bei dem die Spieler neun Würfel werfen und anschließend die auf den Würfeln gezeigten Bilder nutzen, um eine Geschichte zu erzählen. Der Erfinder war Rory O’Connor aus Irland (in den USA vertreten durch Asmodee, wo ich das Produkt kennengelernt hatte). Am zweiten Tag der Spielwarenmesse besuchte ich Rory an seinem Stand, stellte mich vor, erzählte ihm, wie sehr mir sein neues Würfelspiel gefällt und erklärte, dass ich es am Vortag in die Top Trends Präsentation der Spielwarenmesse aufgenommen hatte. Er lachte und bedankte sich. Er sagte, er sei so von interessierten Menschen an seinem StoryCubes-Würfelspiel überrannt worden, dass er in den letzten zwei Tagen nicht einmal Zeit für eine kurze Mittagspause gehabt habe! Seitdem sind wir gute Freunde geworden und haben uns sowohl in seiner Heimat Irland als auch an vielen Orten in Amerika und auf der ganzen Welt gegenseitig besucht. StoryCubes ist das Spiel, das ich bis heute immer in meiner Handtasche auf Reisen dabeihabe.

Philippe Guinaudeau (Erstbesuch Mitte der 90er)

Eines Jahres hetzte ich zwischen Meetings hin und her, völlig orientierungslos (wie es am zweiten Messetag oft passiert). Ich war in Halle 12 und schon spät dran für ein Treffen mit einem potenziellen Kunden in Halle 3 – natürlich am komplett anderen Ende der Messe. Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, hatte ich nicht einmal seine Telefonnummer.
Während ich durch die Menge rannte, stieß ich versehentlich mit einem Mann zusammen, der ein Badge einer kleinen französischen Spielwarenfirma trug. Serendipity!
Wir lachten darüber, dass wir beide gleichermaßen zu spät und gestresst waren, und beschlossen, lieber gemeinsam zu gehen als zu rennen – schließlich war das Rennen der Grund für die Kollision gewesen. Doch unser Gespräch wurde so spannend, dass wir für einen Kaffee anhielten… und unsere Meetings komplett vergaßen. Daraus wurde dann ein spontanes Mittagessen.
Es stellte sich heraus, dass er seit über 20 Jahren jedes Jahr zur Messe kommt, und seine Geschichten waren teils Branchenlegende, teils Märchen. Er stellte mir Menschen vor, meist ebenfalls Franzosen, die ich sonst nie kennengelernt hätte.
Seitdem treffen wir uns jedes Jahr am selben Ort, am selben Kaffeestand, zur selben Zeit. Wir haben nie Geschäfte miteinander gemacht, sondern nur Geschichten und Ratschläge ausgetauscht und mehr als einmal versucht, bei einem Espresso die Welt neu zu erfinden.
Die Spielwarenmesse hat mir ein globales Netzwerk geschenkt – aber vor allem eine Freundschaft, die Generationen und Zeitzonen überspannt.

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